ThyssenKrupp streicht tausende Stellen

WIRTSCHAFTSKRISE Stellenabbau durch Verkauf von Konzernteilen. Arbeitslosigkeit in Europa auf Rekordhoch

FRANKFURT/M. rtr/taz | Die Sanierungspläne des Stahlkonzerns ThyssenKrupp laufen einem Spiegel-Bericht zufolge in Deutschland auf eine Reduzierung der Belegschaft um gut 10.000 Stellen im angelaufenen Geschäftsjahr hinaus. Ein Firmensprecher deutete am Wochenende an, dass sich diese Zahl aus der jüngsten Ankündigung von Konzernchef Ekkehard Schulz ergebe. Schulz hatte bereits vor zwei Wochen angekündigt, dass die weltweite Mitarbeiterzahl bis Ende September 2010 um 15.000 bis 20.000 schrumpfen werde. Dies soll insbesondere auch durch den Verkauf von Geschäftsteilen geschehen. So will Schulz die Sparte Industrial Service in weiten Teilen veräußern. Arbeitnehmervertreter hatten Schulz daraufhin vorgeworfen, mit seinen Äußerungen unnötig für Verunsicherung unter den Beschäftigten gesorgt zu haben. Laut früheren Informationen des Betriebsrats soll es im Zuge der Neuordnung keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Seit 2008 hat der von der Krise schwer angeschlagene Konzern die Zahl seiner weltweit Beschäftigten bereits von 198.000 auf 186.000 reduziert.

Die Wirtschaftskrise hat die europäischen Arbeitsmärkte hart getroffen. Mit einem Anteil von 9,7 Prozent erreichte die Arbeitslosigkeit in den 16 Ländern der Eurozone im September den höchsten Stand seit Januar 1999. 15,3 Millionen Personen sind nach neuesten Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat in der Eurozone als arbeitslos gemeldet. Innerhalb der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union stieg die Zahl der Arbeitslosen um 286.000 auf 9,2 Prozent. Insgesamt waren im September 22,12 Millionen Menschen in der EU als arbeitslos registriert. Die höchste Arbeitslosenquote in der Euro-Zone weist Spanien mit 19,3 Prozent auf. Am wenigsten Arbeitslose haben die Niederlanden mit einer Quote von 3,6 Prozent. TA