Schweinepest: Bitte an China

Deutschland will Importverbote für Fleisch begrenzen

Berlin rtr/dpa | Die Bundesregierung versucht in Verhandlungen mit China und anderen Ländern, die Folgen eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest auf den Export zu dämpfen. Dabei gehe es darum, ein für ganz Deutschland geltendes Exportverbot abzuwenden, sagte Agrarminister Christian Schmidt (CSU) am Montag in Berlin. Stattdessen solle ein Ausfuhrverbot für die von der Seuche betroffenen Regionen gelten. Auf EU-Ebene, aber auch auf bilateraler Ebene würden entsprechende Gespräche geführt, ergänzte Schmidt. Eine China­reise von EU-Agrarkommissar Phil Hogan werde derzeit vorbereitet.

China ist der Hauptabnehmer von deutschem Schweinefleisch außerhalb der Europäischen Union. 2016 wurden knapp 600.000 Tonnen in die Volksrepublik exportiert. Sollten China und andere Drittstaaten Importverbote erlassen, ist wegen des dann folgenden Überangebots auf dem Binnenmarkt mit einem Preisverfall zu rechnen.

Die hochansteckende, aber für Menschen ungefährliche Seuche wird vor allem über Wildschweine und kontaminierte Lebensmittel – etwa Würste – verbreitet. Für Schweinehalter mit mehreren Tausend Tieren stellt die Schweinepest eine existenzielle Gefahr dar.

Die etwa in Polen und Tschechien festgestellte Schweinepest sei auf 350 Kilometer an die deutschen Grenzen herangerückt, so Schmidt. In Deutschland wird im Falle eines Ausbruchs der Seuche etwa ein Quarantänebereich eingerichtet, in dem Mastschweine gekeult werden müssen. Neben bereits laufenden Maßnahmen wie der ausgeweiteten Jagd auf Wildschweine und Informationskampa­gnen insbesondere an Grenzübergängen wollen Schmidt und die Landesagrarminister Kompetenzen örtlicher Behörden ausweiten.