Lasst laufen!

Schön um den Tannenbaum sitzen? Ein gutes Buch? Ein anregendes Gespräch? Jaja, ist klar. An Weihnachten wird Fernsehen geguckt. Damit Sie nicht das Falsche schauen, hier ein paar Tipps

Also bei Hoppenstedts, da war Weihnachten noch in Ordnung. Der Sketch läuft übrigens an Heiligabend fünf Mal Foto: WDR/Radio Bremen

Von Anne Haeming

FürSolisten

Samstag, 23. 12.

Immer, Netflix, „Breaking Bad“ Wann, wenn nicht jetzt? Also einschalten, am Ende von Staffel 5 einfach mit dem Spin-off „Better Call Saul“ weitermachen. Ist auch drei Staffeln lang. Weiter weg vom besinnlichen Familien-Heiteitei geht nicht. Versprochen.

16.45 Uhr, ZDFneo, „La Boum“ „Dreams are my reality / The only kind of real fantasy / Illusions are a common thing / I try to live in dreams“ – und jetzt alle!

Sonntag, 24. 12.

Immer, YouTube, Telemark & Skimarathon

Endlich mal ungestört Wintersport gucken. Im Angebot leider nur Altes, macht aber nix: Erst 90 Minuten Telemark-Slalom-Weltcup 2017 (tinyurl.com/telemark2017), dann drei Stunden Skimarathon mit Doppelkommentar auf Norwegisch (tinyurl.com/visma-marathon2017).

Immer, Netflix, „Master of None“

Wie Aziz Ansari diese zeitgemäße Story über Liebe, Zögern und eine Männerfreundschaft erzählt, ist einfach zum Niederknien.

Montag, 25. 12.

20.15 Uhr, Arte, „Vom Winde verweht“ Quasi die Fortsetzung von „Drei Haselnüsse für Ihrwisstschonwen“. Spoiler: Hier hatte Tom Buhrow seinen „Tagesthemen“-Rausschmeißer geklaut: „Morgen ist ein neuer Tag.“

Immer, Podcast, „S-Town“ Für die Ohren. Das Beste am Alleinsein am Feiertag: Keinen stört’s, wenn man mehr als sieben Stunden in das sensationelle Portrait über einen faszinierenden Mann in Alabama eintaucht. Pausen zu machen wird nicht gelingen: stownpodcast.org

Dienstag, 26.12.

Immer, ARD-Mediathek, „Monitor“ Am besten alle verfügbaren Sendungen anschauen. Georg Restle und seine Redaktion mit ihrem moralischen Imperativ sind eine Bereicherung. Danach kann man sich alle anderen 2017-Rückblicke schenken.

Für Familien

Samstag, 23. 12.

Immer, Netflix, „Dark“ Deutschland in Zeitreisemodus, zwischen den 1950ern, 1980ern und heute. Komplexe Familien und über allem: die Zerstörungskraft von Atomkraft. Spannende erste Staffel.

Sonntag, 24. 12.

0.50 Uhr, ZDF, „Manche mögen’s heiß“ Um wirklich froher Stimmung in den 24. zu rutschen, hilft nur Billy Wilders Frauentauschklamotte über die Prohibitionszeit. Immer. Das Timing, mit dem Marilyn Monroe (Sugar, die Ukulele), Jack Lemmon (Jerry, der Bass) und Tony Curtis (Joe, das Saxofon) ihre Dialoge rauskloppen, ist unerreicht.

20.15 Uhr, Arte, „The Sound of Music“ Obacht, Bildungsfernsehen: Dieser Musikfilm prägte das Bild, das Nordamerika von Deutschland hat. Ja, obwohl es in den Österreicher Alpen gefilmt wurde. Wer dann noch nicht genug von der singenden Julie Andrews hat: siehe 25. 12. in der Kinderspalte.

Montag, 25. 12.

Immer, Netflix, „The Crown“ Man muss keine royale Ader haben, um der grandiosen Claire Foy als Queen Elizabeth II. zu verfallen. Diese zwei Staffeln zeigen härteste Familienkonstellationen.

Dienstag, 26. 12.

15.15 Uhr, ZDF, „Paddington“ Aha, mhm, mögen Sie sagen, ein animierter Bär, das klingt nach Kitschfest galore. Ehrlich, dieser Film ist für die gesamte Großfamilie, sogar für harte Ü70-Ingenieure. Teil 2 läuft vielleicht bei Ihnen noch im Kino, als Tipp für die nächsten Tage.

Für Festtags-abstinenzler

Samstag, 23. 12.

Immer, YouTube, „In den besten Jahren“ Dieses RAF-Drama von Hartmut Schoen von 2011 („Die Mauer“, „Der Grenzer und das Mädchen“) mit Senta Berger als Polizistenwitwe im Aufarbeitungsmodus ist jede Minute wert, immer wieder.

Sonntag, 24. 12.

Immer ab 22 Uhr, Funk, „4 Blocks“ Die zu recht hochgelobte sechsteilige erste Staffel über einen Neuköllner Clan steht komplett auf www.funk.net. Einfach die Nacht durchmachen. Kida Ramadan als Chef ist eine Wucht.

Montag, 25. 12.

Immer, Netflix, „Joan Didion: Die Mitte wird nicht halten“ Was hatte sie für ein an Extremen reiches Leben: Diese erste Doku über die US-Autorin Joan Didion, die ihren Mann und ihre Tochter verlor, und immer weiter schrieb, ergreift alle, die Grundsätzliches übers Leben verstehen wollen.

22 Uhr, BR, „Kir Royal“ Bisschen nostalgisch? Kein Problem: Eine Doppelfolge mit Baby Schimmerlos hilft.

Dienstag, 26. 12.

20.15 Uhr, ARD, „Tatort: Der wüste Gobi“ Die Chemie zwischen Nora Tschirner und Christian Ulmen als Ermittlerduo Dorn und Lessing ist derart sprühend, dass wurscht ist, worum’s im aktuellen Weimarer Fall geht (Serienmord). Der Name des Verdächtigen sagt alles: Gotthilf Bigamiluschvatokovtschvili (gespielt von Jürgen Vogel).

Immer, Arte-Mediathek, „Der Einstein des Sex. Leben und Werk des Dr. Magnus Hirschfeld“ Nach einem Jahr wie 2017, in dem die Ehe für alle Gesetz wurde und eine rechtsradikale Partei in den Bundestag einzog, muss diese Doku von Rosa von Praunheim unbedingt sein.

Fürmehr Lametta

Samstag, 23. 12

12.45 Uhr, SWR, „Drei Nüsse für Aschenbrödel: Die Geheimnisse“ Eine Jubiläumsdoku von 2013. Quasi zum Aufwärmen. Fortsetzung um Mitternacht!

Immer, Arte-Mediathek, „Weihnachtskonzert mit dem Kinderchor Sotto Voce im Grand Palais“ Lohnt sich allein wegen des Blicks: Das Grand Palais in Paris gehört zu den fabelhaftesten Gebäuden Europas.

Sonntag, 24. 12.

0 Uhr, WDR, „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ Nachts? Echt jetzt? Diese CSSR-DDR-Koproduktion von 1973 ist so was wie das „Dinner for One“ der Weihnachtstage. 13 Mal läuft das Ding in diesen drei Tagen. Kein Scherz.

12.05 Uhr, ARD, „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ Unser Kinder-Beschäftigungs-Service: Wir haben auf dieser Seite alle 13 Sendetermine versteckt, findest du sie? Ab jetzt nur noch: „3H für A“

13.35 Uhr, WDR, „3H für A“ Ja doch!

15.05 Uhr, NDR, „3H für A“ Wie, Ihr geht nicht in den Kindergottesdienst?

16.40, SWR, „3H für A“ Okay, besser als das Krippenspiel der Kita ist das hier allemal.

20.15 Uhr, RBB, „3H für A“ Wem ist aufgefallen, dass Aschenbrödel Silvia Seidel ähnelt? Ihr wisst schon, die Anna aus der ZDF-Weihnachtsserie von vor 100 Millionen Jahren.

21.05 Uhr, One, „3H für A“ Genug gesagt.

Montag, 25. 12.

10.05 Uhr, ARD, „3H für A“ Nochmal? Nochmal.

16.05 Uhr, MDR, „3H für A“ Mal ehrlich, dass sie dauernd mit aufgerissenen Augen diesen Typ in weißen Strumpfhosen anschmachten muss, nervt schon.

21.45 Uhr, HR, „3H für A“ Puh.

Dienstag, 26. 12.

20.15 Uhr, ZDF, „Traumschiff“ Muss sein. Zum Gruseln. Und Runterkommen.

Für Kinder

Samstag, 23. 12.

7 Uhr, MDR, „Pünktchen und Anton“ Eine Rarität: die Verfilmung von 1953, mit dem jungen Paul Klinger und der noch jüngeren Hertha Feiler. Vielleicht doch nicht nur für Kinder.

Sonntag, 24. 12.

5.45 Uhr, ZDF, „Morgen, Findus, wird’s was geben“ Wetten, dass danach der Baum neu geschmückt wird? Mit Löffeln, Karotten und anderem Kram, der sich im Haushalt findet.

Montag, 25. 12.

Immer, Netflix, „Mary Poppins“ Wenn Julie Andrews „Supercalifragilisticexpialidocious“ singt, ist alles geritzt. Manche Filme werden einfach nicht alt.

12 Uhr, Kika, „Wickie und die starken Männer“ Es gibt bis heute kein besseres Zeichentrick-Grinsen. Zwei Stunden am Stück – wenn dafür Zeit ist, dann heute.

Dienstag, 26. 12.

7 Uhr, One, „3H für A“ Praktisch. Psst, Eltern: weiterdösen!

8.40 Uhr, BR, „3H für A“ Übrigens gendermäßig brillant: die Jägeruniform, die die Eule Aschenbrödel hinzaubert.

9 Uhr, RBB, „3H für A“ Voilà, danach ist ein Jahr Ruhe!