Chanukka unter Polizeischutz

Nach Anti-Israel-Demos: Polizei überprüft für weitere Kundgebungen die Sicherheitsvorkehrungen

Nach mehreren antiisraelischen Demonstrationen mit der Verbrennung von Fahnen in Berlin will die Polizei weitere Kundgebungen in den nächsten Tagen noch genauer im Auge behalten. Sicherheitsvorkehrungen sollen noch einmal überprüft werden. Zudem werde man prüfen, ob es sich bei den Vorfällen am Wochenende um strafrechtlich relevante Dinge gehandelt habe, sagte Berlins Polizeisprecher Winfrid Wenzel am Montag.

Auslöser für die propalästinensischen Proteste war die von US-Präsident Donald Trump verkündete Anerkennung Jerusalems als alleiniger Hauptstadt Israels.

Zu Sicherheitsmaßnahmen an der israelischen und US-amerikanischen Botschaft in Berlin wollte die Polizei nicht viel sagen. Die seien ständig so hoch, da ließe sich kaum noch etwas steigern, hieß es nur.

Am Dienstagmittag wollen Rabbiner zum Beginn des achttägigen jüdischen Lichterfestes Chanukka am Brandenburger Tor einen achtarmigen Leuchter aufstellen. Abends soll der Leuchter vom Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) angezündet werden.

Am Nachmittag (16 Uhr) ist laut Polizei nahe dem Brandenburger Tor eine Demonstration mit 500 Teilnehmern von palästinensischen und arabischen Gruppen angemeldet. Die Polizei will verhindern, dass Teilnehmer der Veranstaltungen aneinandergeraten.

Bei einer Demonstration am Freitag hatte die Polizei zehn Menschen festgenommen. Protestierer sollen versucht haben, die Absperrung zur US-Botschaft zu durchbrechen. Laut einem Video des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus wurden antisemitische Parolen gerufen und eine Flagge der radikal-islamischen Hamas gezeigt. Auch am Sonntag waren bei Demonstrationen Israelflaggen angezündet worden. Zu welchen Gruppen die Demonstranten zählen, war laut Polizei nicht genau zu spezifizieren. Viele Bundes- und Landespolitiker forderten ein entschlossenes Vorgehen gegen Antisemitismus. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) verurteilte die Vorfälle und sagte Antisemitismus und Rassismus den Kampf an. inland