Die Wochenvorschau von Thomas Mauch
: Von jetzt an mit der roten Mütze durch den Rest des Jahres

Foto: Sascha Steinach/picture alliance

Es ist wieder soweit. Stimmung, bitte sehr. Und zwar die mit der roten Mütze obendrauf, wer will, darf sie auch noch mit ein paar Becherchen Glühwein befeuern.

Suchen nach einem entsprechenden Verkaufsstand muss man nicht lange. Weil heute am Montag ist offizieller Start für die Berliner Weihnachtsmärkte. Womit nun wirklich kaum mehr ein Weg an Weihnachten vorbeiführt in der Stadt, auf dem Alexanderplatz, Gendarmenmarkt, Breitscheidplatz … Überall der Adventsduft von Bratwurst, sodass man fast gar nicht anders kann, als sich auch in das „Alle Jahre wieder“-Getümmel zu stürzen, auf der Erde, wo wir Menschen sind.

„Stress and the City“

Das taugt dabei allemal als spannender Selbstversuch, wie viel Nähe man in einer wachsenden und damit sich dichter aneinander reibenden Stadt eigentlich verträgt.

Wer das theoretisch unterfüttert haben möchte, kann ja am Mittwoch um 17 Uhr noch versuchen, sich in eine Diskussionsveranstaltung im Deutschen Institut für Urbanistik in der Zimmerstraße zu drängeln. Dort fragt man zum Auftakt der Reihe „Dialoge zur Zukunft der Städte“ unter dem hübschen Schlagwort „Stress and the City“, wie viel Dichte der Mensch verträgt. Klären wollen das der Psychiater und Stressforscher Mazda Adli und der Stadtforscher Martin zur Nedden.

Aber es heißt doch: Platz ist in der kleinsten Hütte. Sogar in der allerkleinsten, man muss sich nur sortieren. Selbst in einer Streichholzschachtel. Und wenn man da mal genauer hineinschaut, mag man sehen, dass sich auch hier in dieser Kleinräumigkeit wiederum eine Welt mit dem vertrauten Spannungsfeld zwischen Masse und Individualität auftut. Im Museum der Dinge in der Oranienstraße kann man sich darin vertiefen bei der Ausstellung „Lumomonsterologie“, mit einigen hundert nicht der Norm entsprechenden Zündhölzern aus DDR-Produktion, die der Sammler Peter Herbert zusammengetragen hat. Am Donnerstagabend ist Eröffnung dieser bestimmt sehr besinnlichen Schau mit den Streichholzsonderformen.

Weihnachtsfest für Tiere

Falls man aber doch mal an der rechten Stimmung zu verlieren droht: eine rote Mütze. Oder Bratwurst.

Und natürlich, wie es doch jahresendzeitlicher Brauch ist, an alle denken. Auch an die Tiere. Deswegen lädt das Tierheim Berlin im Hausvaterweg am Sonntag, dem 1. Advent, von 11 bis 16 Uhr zum „Weihnachtsfest für die Tiere“. Glühwein gibt es da übrigens auch.