taz sachen
: Vielfalt kommt nicht von allein

Seit jeher setzt sich die taz für die gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Gleichberechtigung aller Menschen ein. Über Gleichberechtigung im eigenen Haus wurde hingegen seltener diskutiert – und wenn, dann meist nur mit Blick auf Geschlechterfragen.

Vor gut einem Jahr dann die Erkenntnis: Auch bei uns gibt es auf vielen Ebenen Diskriminierung, auch bei uns mangelt es an Vielfalt. Auf den meisten Entscheidungspositionen dominieren weiße, heterosexuelle, nicht behinderte Männer aus dem Bildungsbürgertum. Und auch im alltäglichen Miteinander kommt es zu Verletzungen und Irritationen. Nicht weil taz-Mitarbeitende bewusst rassistisch, sexistisch oder homophob sind. Sondern weil Rollenbilder, Vorurteile und Klischees unbewusst unser Verhalten beeinflussen – ob nun bei der Stellenbesetzung oder im Redaktionsalltag. Vielfalt fällt eben auch einem linken Redaktionshaus nicht in den Schoß. Sie muss täglich erkämpft, praktiziert und bewahrt werden.

Aus diesem Grund lassen sich die tazler*innen nun Nachhilfe in Sachen diversity geben. In Kooperation mit dem Verein „Eine Welt der Vielfalt“ finden Workshops statt, um Mitarbeitende zu informieren und zu sensibilisieren. „Wo stehe ich eigentlich?“, ist die simple Frage am Anfang. Die Teilnehmer*innen sollen über eigene Erfahrungen und Einschätzungen miteinander ins Gespräch kommen. Das Ziel ist, dass es in der taz langfristig vielfältiger, gerechter und angenehmer zugeht – und so auch die Vielfalt in der Zeitung gefördert wird. jaw