5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. Die CSU kommt über die Ehe für alle nicht hinweg

Eigentlich war alles geklärt. Ende Juni stimmte der Bundestag für die Ehe für alle, am 1. Oktober soll das Gesetz in Kraft treten. In der bayerischen Staatskanzlei hat die CSU jetzt aber gleich zwei Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, die prüfen sollen, ob die Ehe für alle gegen die Verfassung verstößt. Sie könnten Grundlage für eine Verfassungsklage werden. Trotz Talkshow-Distanzierungen marschiert die CSU also mal wieder im Gleichschritt mit der AfD. Die würde gern wegen der Ehe für alle nach Karlsruhe ziehen, hat aber kein Klagerecht.

2. Basketball soll den Weltfrieden sichern

Wer könnte einen Krieg zwischen Nordkorea und den USA verhindern? Nachdem sich die Schweiz als Vermittlerin anbot, erklärte sich nun auch Exbasketballprofi Dennis Rodman bereit. Rodman, der wegen Prügeleien in der NBA nur „Bad Boy“ gerufen wurde, hat Kim Jong Un schon öfter besucht. Wenn er den Diktator treffe, machten sie „coole Sachen wie Skifahren und Reiten“, erzählte Rodman in einem Interview. Und sicherte zu, er werde versuchen, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.

3. Ein bisschen mehr ist immer noch wenig

Krankenkassen und Hebammenverbände konnten sich nicht auf eine Honorarerhöhung für freie Hebammen einigen, weshalb eine Schiedsstelle nun entschied, dass die Honorare um rund 17 Prozent angehoben werden. Da die Grundvergütung bisher sehr niedrig gewesen wäre, sei dies zu wenig, kritisierten die Hebammen. Der Schiedsspruch könne dazu führen, dass noch mehr Frauen aus dem Beruf flüchteten.

4. Demokratien brauchen Papier

Der Informatikstudent Martin Tschirsich hat herausgefunden, dass die Software manipuliert werden kann, mit der bei der Bundestagswahl das vorläufige Endergebnis verschickt wird. Das berichtete die Zeit. Der Bundeswahlleiter versichert jedoch: Eine Manipulation des endgültigen Ergebnisses sei ausgeschlossen, weil die Ergebnisse aus den Wahllokalen ganz klassisch auf Papier übermittelt werden. Da kommt auch kein russischer Bot mehr dazwischen.

5. Sean Spicer kann man jetzt für Reden buchen

Auf die Präsentation von alternativen Fakten lässt sich eine Karriere aufbauen. Zumindest hat Sean Spicer gleich nach Ende seines Jobs im Weißen Haus ein neues Engagement gefunden. Die Agentur Worldwide Speakers Group gab bekannt, dass man Trumps Exsprecher ab sofort für Auftritte buchen kann. Zuhörer in aller Welt könnten so von Spicers „Offenheit, Witz und Einblicken“ profitieren. Wie viel es kostet, wenn Spicer eine Stunde lang erklärt, dass das, was wir gemeinhin Realität nennen, gar nicht die richtige Realität ist und die Besucherzahlen bei Trumps Amtseinführung echt viel größer waren, wollte man nicht sagen. Jan Pfaff