Holger G.: Terror-Unterstützung

Holger G. war wie Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe in den 90er Jahren Mitglied der „Kameradschaft Jena“, die wiederum Teil des Neonazinetzes „Thüringer Heimatschutz“ war. In seinen Vernehmungen gab der später nach Niedersachsen umgezogene Holger G. zu, zwischen 2001 und 2011 dem untergetauchten Trio unter anderem seinen Führerschein, eine AOK-Versichertenkarte und seinen Pass zur Verfügung gestellt zu haben. Die Bundesanwaltschaft wirft dem heute 38-jährigen Holger G. daher die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vor. Er habe den NSU-Mitgliedern geholfen, „ihre wahre Identität zu verschleiern“.

Holger G. ist gleichzeitig auch ein wichtiger Zeuge der Anklage. Denn in seinen Vernehmungen schilderte er auch, wie er 2001 den in Zwickau abgetauchten Neonazis in einem Stoffbeutel eine Waffe brachte. Einer der beiden Uwes habe sie durchgeladen – vor Beate Zschäpes Augen. Sie soll den Waffenkurier auch am Bahnhof abgeholt haben. wos