musik Der neue Generalmusikdirektor heißt Marko Letonja und war der Wunschkandidat der Bremer Philharmoniker
: Ein Profil ist noch möglich

Marko Letonja, Chefdirigent des Orchèstre Philharmonique de Strasbourg und des Tasmanian Symphony Orchestra, wird Bremens neuer Generalmusikdirektor. Der 1961 im slowenischen Maribor geborene Dirigent, der seit 2006 regelmäßig als Gast mit den Philharmonikern konzertiert, übernimmt deren Leitung ab der Saison 2018/19, später kümmert er sich auch um eine Opernproduktion pro Spielzeit.

„Die Chemie zwischen Letonja und uns stimmt“, sagte Philharmoniker-Intendant Christian Kötter-Lixfeld. Letonja sei „der Wunschkandidat des Orchesters“ für Markus Poschners Nachfolge gewesen. Von einem „sehr schönen Tag für Bremens Kultur“ sprach Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz (SPD) bei Letonjas Vorstellung im Rathaus.

Künstlerisch gab sich der Mann, dessen musikalische Anfänge in der Rockmusik liegen, unbestimmt. Wichtig sei, „das Publikum zu behalten oder welches zu gewinnen“, sagte er, statt es mit einem Festival der Gegenwartsmusik zu verprellen. Zugleich sei ihm auch wichtig, Musik, „die momentan in der Welt so entsteht“ zu präsentieren. Immerhin: In Australien konfrontiert er mitunter Wiener Klassik mit der „Sinfonia Passacaglissima“ des in Peking geborenen Julian Yu. Sein Opernrepertoire reicht über Klassiker der Moderne wie Leoš Janáčeks „Z mrtvého domu“ oder Béla Bartóks Einakter „A Kékszákallú herceg vára“ bislang nicht hinaus. Dafür erntete er mit seinem Gespür fürs blecherne Pathos des 19. Jahrhunderts 2011 in Frankreich den Großen Preis des Syndicat de la Critique. bes