2,8 Zentimeter Kreuz

Neutralität Die Lehrerin, der untersagt wurde, eine Kreuzkette in der Schule zu tragen, äußert sich

Im neuen Streit um das Berliner Neutralitätsgesetz hat sich die Lehrerin, die keinen Kreuz-Anhänger in der Schule mehr tragen darf, erstmals öffentlich geäußert. „Mein Kreuz ist genau 2,8 Zentimeter groß“, sagte sie dem Tagesspiegel (Sonntag). Die Lehrerin, die anonym bleiben will, wollte damit Spekulationen beenden. In Medienberichten wurde gemutmaßt, sie trage ein übergroßes christliches Kreuz in der Schule.

Anstelle des Kreuzes trage die Frau nun einen Fischanhänger, der filigran und noch „kleiner als das Kreuz“ sei. Es handle sich dabei nicht um das christliche Ichthys-Symbol, mit offen auslaufenden Linien, sondern um einen harmlosen Fischanhänger, der mit einer senkrechten Linie am Ende eine dreieckige Schwanzflosse bildet.

Der Kreuz- und der Fischanhänger der Lehrerin hatten zuletzt für Wirbel gesorgt. Das Tragen des Kreuzes wurde ihr von der Schule mit Verweis auf das Neutralitätsgesetz untersagt. Auch bei dem Fischanhänger hatte die Senatsbildungsverwaltung eine Prüfung angekündigt.

Die Lehrerin trug die Kette mit dem Kreuz seit 2004 im Schuldienst. Das Berliner Neutralitätsgesetz ist seit 2005 in Kraft. Erst im Januar 2017 sei das Kreuz als religiöses Symbol von der Schule beanstandet worden. (epd)