Regenbogen überall

Toleranz Am Internationalen Tag gegen Homophobie setzt Berlin Zeichen gegen Hass

Regen ist für heute nicht angesagt. Trotzdem werden in der ganzen Stadt Regenbogen zu sehen sein. Anlass ist der Internationale Tag gegen Homophobie, Trans*phobie und Biphobie (IDAHOT), der seit 2005 weltweit gefeiert wird.

Der Tag geht auf einen wichtigen Fortschritt im Kampf um Gleichberechtigung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Inter* (LSBTI*) zurück: Die Weltgesundheitsorganisation strich Homosexualität am 17. Mai 1990 von der Liste psychischer Krankheiten.

Deshalb erstrahlen heute gleich mehrere Gebäude in Berlin und Brandenburg in den Farben des Regenbogens: Um ein sichtbares Zeichen gegen Diskriminierung und Hassgewalt zu setzen, hissen Verbände gemeinsam mit Regierungsmitgliedern die Regenbogenflagge; unter anderem vor dem Reichstag, dem Rathaus Lichtenberg und dem Landtag Brandenburg.

Unter dem Motto „Gleiches Recht für jede Liebe“ lädt die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) ab 14.30 Uhr zu einer Kundgebung am Brandenburger Tor ein. 2016 fand die ADS in einer repräsentativen Umfrage heraus, dass ablehnende Einstellungen gegenüber Homo- und Bisexuellen in der Bevölkerung weit verbreitet sind. Darauf soll die Veranstaltung aufmerksam machen.

„Toolkit“ für Schüler

Anlässlich des IDAHOT stellt das Jugend Museum Schöneberg ein neues Bildungsangebot für Schulen zum Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt vor. Das „All Included Toolkit“ regt Kinder und Jugendliche an, sich kreativ mit Geschlechterrollen auseinanderzusetzen.

Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg und das Bündnis gegen Homophobie rufen um 16 Uhr zu einer Kundgebung am Wittenbergplatz auf. Der Platz ist Teil des Schöneberger Regenbogenkiezes, bereits in den 1920er Jahren Zentrum der Schwulen- und Lesbenszene Berlins. Führungen durch das Viertel bieten sowohl das Jugend Museum am heutigen Abend als auch das Antigewaltprojekt Maneo am Samstag an. Saida Rößner