Tierschützer wittern Quälerei

Wander-Zirkus

Mit Seelöwen, Zebras und Kängurus ist der Zirkus Knie derzeit im Norden auf Tour, am gestrigen Freitag haben die Aufführungen in Bremen begonnen. Der Bremer Tierschutzverein regt sich darüber auf, dass das in Bremen überhaupt erlaubt ist, auch die TierrechtlerInnen der Bundesorganisation Peta verlangen, dass Bremen wie 85 andere Städte und Gemeinden ein kommunales Wildtierverbot erlässt.

Das wollten die Bremer auch schon mal machen, im Dezember 2011 beschloss die Bürgerschaft, ein solches Gesetz auf den Weg zu bringen. Aber daraus wurde nichts, weil die JuristInnen der zuständigen Behörde wussten, dass die Kommunen dazu gar kein Recht haben.

Zuletzt hatte der Zirkus Knie Anfang März eine Klage gegen die Stadt Hameln gewonnen, die vor einem Jahr beschlossen hatte, keine Shows mit wilden Tieren auf öffentlichen Flächen zu erlauben. Der Zirkus legte Beschwerde ein und bekam erst vor dem Verwaltungsgericht Hannover und dann in der nächsten Instanz vom Oberverwaltungsgericht Lüneburg Recht. Nur der Bund könne ein solches Verbot erlassen, sagen die Gerichte.

Diese Gerichtsentscheidungen verschickt jetzt der Zirkus Knie in seinen Pressemitteilungen, mit denen er sich gegen die Tierquälerei-Vorwürfe von Peta wehrt. Diese hätten von artgerechter Tierhaltung keine Ahnung, heißt es darin. Dass die Tiere von einem Ort zum nächsten zögen, sei nicht schlimm, zumal die Transportwege kurz gehalten würden, von Oldenburg nach Bremen seien sie nur über die Entfernung von 53 Kilometern in Fahrzeugen eingesperrt. Und der ständige Tapetenwechsel sei sogar im Interesse der Tiere. „Gerade die Veränderung der Untergründe von einem Gastspielplatz zum nächsten bietet den Tieren willkommene Abwechslung.“

Der Bremer Tierschutzverein geht jetzt einen anderen Weg und bittet die BremerInnen darum, nicht in den Zirkus zu gehen, wenn dort Tiere auftreten müssen. eib