Rat bei Ausbeutung

Hilfe EU-WanderarbeiterInnen können sich künftig arbeitsrechtlich beraten lassen

Mobile Beschäftigte und Opfer von Arbeitsausbeutung können sich künftig in Bremen und Bremerhaven in arbeitsrechtlichen Fragen beraten lassen. Das Angebot richtet sich überwiegend an EU-BürgerInnen, die in Deutschland Beschäftigung suchen, ohne ihren ausländischen Lebensmittelpunkt aufzugeben. Laut Senat ist diese Gruppe besonders von Arbeitsausbeutung bedroht. Gestern eröffnete die Beratungsstelle, die künftig zweimal wöchentlich in den Gewerkschaftshäusern sowie mobil angeboten wird.

Das Modellprojekt wird finanziert durch den europäischen Sozialfonds und ist bereits inoffiziell im Januar dieses Jahres angelaufen. Bislang seien überwiegend Menschen aus Bulgarien, Rumänien und Polen gekommen. Die BeraterInnen prüfen, ob es Arbeitsverträge gibt, Lohn bezahlt wird und welche Ansprüche bei Krankheit oder Unfällen bestehen.

Caren Emmenecker, Koordinatorin der Beratung, sagte: „Wir gehen von einem enormen Beratungsbedarf aus.“ Aufgrund von Migrationsbewegungen sei eine Erweiterung von Beratungsangeboten auf alle Opfer von Arbeitsausbeutung notwendig. Schätzungen gehen von 200.000 mobilen Beschäftigten in Deutschland aus. (taz)