Lübeck will wieder abheben

Flughafen In einem Jahr soll der Lübecker Airport wieder den Linienbetrieb aufnehmen. Nach drei Insolvenzen verkündet der jetzige Eigentümer Optimismus

Seit einem Jahr starten und landen keine Linienmaschinen mehr auf dem Flughafen Lübeck-Blankensee. Das soll sich ändern. „Wir sind dabei, die Grundlagen für eine solide, stabile Zukunft zu schaffen und gehen davon aus, nächstes Jahr wieder für Linienverkehr bereit zu sein“, sagte Flughafensprecherin Stefanie Eggers. Zurzeit wird der Flughafen nur von Geschäfts- und Sportfliegern genutzt.

Aktuell werde die nach einer neuen Richtlinie vorgeschriebene Zertifizierung durch die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) abgearbeitet, sagte Eggers. „Außerdem investieren wir in die Informa­tionstechnik und technische Infrastruktur, die ja etwas in die Jahre gekommen sind.“ Der neue Besitzer Winfried Stöcker hatte bereits bei der Übernahme des Flughafens angekündigt, in den kommenden Jahren rund 20 Millionen Euro zu investieren. Auf längere Sicht solle Blankensee wieder ein kleiner Regionalflughafen mit einer Million Passagieren werden.

Der örtliche Medizinunternehmer Stöcker hatte den Flughafen im Sommer 2016 von der Stadt Lübeck gekauft. Damals stand der Airport nach zwei Insolvenzen innerhalb von anderthalb Jahren vor dem Aus. Der chinesische Geschäftsmann Chen Yongquiang hatte im September 2015 den Geldhahn nach gerade mal einem Jahr zugedreht. Sein Vorgänger, der deutsch-ägyptische Geschäftsmann Mohammad Rady Amar, war im April 2014 spurlos verschwunden. Er hatte Lübeck-Blankensee Anfang 2013 für einen symbolischen Euro von der Hansestadt Lübeck gekauft und machte sich mit unbekanntem Ziel aus dem Staube.

Zu den besten Zeiten 2009 wurden am Flughafen im Süden der Hansestadt knapp 700.000 Passagiere abgefertigt. 2014 waren es noch 169.000. Im April 2016 wurde der Linienbetrieb eingestellt. Von einst gut 200 MitarbeiterInnen waren zuletzt noch 31 beschäftigt. (dpa/taz)