Frankreich Angreifer soll „Allahu akbar“ gerufen haben. Premier: „Terrorismus“
: Macheten-Attacke am Pariser Louvre

Paris taz/afp | Mit einer Machete hat ein mutmaßlicher Islamist nahe dem berühmten Pariser Louvre-Museum patrouillierende Soldaten angegriffen. Er verletzte einen Soldaten und wurde dann durch Schüsse selbst schwer verletzt, wie der Pariser Polizeipräfekt Michel Cadot am Freitag sagte. Der Angreifer rief demnach bei der Attacke „Allahu akbar“. Premierminister Bernard Cazeneuve sprach von einem versuchten Terrorangriff, die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen.

Einer der Soldaten gab fünf Schüsse auf den Angreifer ab und verletzte ihn lebensgefährlich, unter anderem am Bauch. Der Angreifer wurde in ein Krankenhaus gebracht und notoperiert. Seine Identität war darum vorerst nicht bekannt, er trug keinerlei Papiere bei sich und auch in seinem Rucksack wurde nichts entdeckt, was Rückschlüsse auf seine Identität und seine genauen Motive zulassen konnte. Die Polizei hoffte, dank seiner Fingerabdrücke rasch den Namen zu finden.

Aufgrund des ihm beschriebenen Verlaufs bestanden für Premierminister Bernard Caze­neuve bereits vor Mittag keinerlei Zweifel an dem terroristischen Charakter des Angriffs. Staatspräsident François Hollande beglückwünschte seinerseits die Militärangehörigen zu ihrem Mut und ihrem entschlossenen Einsatz.

Im Verlauf des Tages erfuhr man in den Medien, es habe sich um die erste Patrouille dieser Gruppe von Soldaten gehandelt, die ihre Ausbildung gerade erst abgeschlossen hätten. Innenminister Bruno Le Roux gratulierte ihnen zu ihrer „professionellen und kaltblütigen“ Reaktion.

So schockiert man in Paris nach diesem Anschlag auch ist, wirklich überrascht sind wohl die Wenigsten. Seit dem letzten blutigen Mordanschlag am 14. Juli in Nizza, wo ein Terrorist mit einem Lastwagen in die Menge gerast war und dabei 86 Menschen getötet hatte, wussten alle, dass es weitere Attentatspläne gab. Viele versuchen, die Gefahr aus ihrem Alltag zu verdrängen. Die Regierungsbehörden aber warnen regelmäßig vor der Bedrohung und mahnen zu Vorsicht und Wachsamkeit.

Die meisten Präsidentschaftskandidaten von links bis rechts haben sich ebenfalls zu dem Anschlag geäußert und namentlich den Soldaten und Polizisten volle Unterstützung und Dankbarkeit versichert. Die Sicherheit und der Terrorismus radikaler Islamisten gehören zu den wichtigsten Wahlkampfthemen. Mehrere Kandidaten haben versprochen, die Personalbestände und Budgets für den Kampf gegen den Terrorismus zu er­höhen. Rudolf Balmer