Editorial vonBarbara Junge
: Unserland

Das Jahr 2017 wird kein Wahljahr sein, in dem man routiniert seine Kreuze macht oder der Abstimmung ganz nach Gemüt und Terminkalender fernbleibt. Die gesellschaftliche Stimmung ist nervös, nicht nur in Deutschland. Ein Blick in die USA, nach Polen, Ungarn oder Frankreich reicht, um zu wissen: 2017 wird ein entscheidendes Jahr für die Frage, wohin sich unsere ­westlichen Demokratien entwickeln.

Woher kommt diese Nervosität? Funktioniert so viel nicht, wie es sollte, oder stimmt nicht vielleicht doch viel mehr, als gemeinhin gesehen und beschrieben wird? Wir, die taz, wollen es erfahren. Deshalb setzen wir jetzt zu einer Reise durch die Republik an, um zuzuhören, zu entdecken und um den demokratischen Diskurs zu führen. Wir suchen nach Wegen, wie man dem Rechtspopulismus begegnen kann. Dabei kommen wir nicht mit Vorhaltungen, aber mit einer Haltung. Diese Sonderausgabe ist ein Startsignal für Dutzende Veranstaltungen.

Die taz ist aus Initiativen der Zivilgesellschaft entstanden. Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Vision einer freien, offenen und solidarischen Gesellschaft zu verteidigen, in der alle ihren Platz finden. Aus meinland und deinland würde sich dann im besten Sinne eines formen: unserland.