Runder Tisch noch ohne neue Dächer

STUDENTENWOHNUNGEN Bundesbauminister Ramsauer (CSU) will prüfen lassen, ob Kasernen und leerstehende Verwaltungsgebäude in Wohnheime verwandelt werden können

Berlin afp/taz | Um die Wohnungsnot von Studenten zu lindern, drängt das Deutsche Studentenwerk (DSW) weiter auf zusätzliche Fördermittel. Bei einem runden Tisch von Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) mit Vertretern der Länder, Kommunen und der Immobilienwirtschaft bekräftigte das DSW am Dienstag in Berlin seine Forderung nach einem Bund-Länder-Programm zur Schaffung von 25.000 zusätzlichen Wohnheimplätzen.

Raumsauer will nun die Bundesanstalt für Immobilienwirtschaft prüfen lassen, inwieweit ihre Liegenschaften als Studentenwohnheime in Frage kämen. Dabei geht es nicht nur um nicht mehr genutzte Kasernen, sondern auch um leerstehende Verwaltungs- und Zollgebäude. Das Studentenwerk äußerte sich gegenüber der taz allerdings skeptisch, ob das Potenzial hier so groß sei. Auch Katharina Mahrt, Vorstandsmitglied des Studierendenverbandes fzs, ist noch nicht überzeugt: „Wir brauchen eine Flächenlösung. Einzelne Kasernen sind keine solche Flächenlösung.“

Ins Gespräch gebracht hatte Ramsauer im Vorfeld auch, über den sozialen Wohnungsbau mehr Studentenwohnungen zu schaffen. Im Jahr bekommen die Länder hierfür 518 Millionen Euro, die sie für Neubauten ebenso ausgeben können wie für Bestandssanierungen. Im Moment wird zwischen Bund und Ländern über die Zahlungen verhandelt. Ein Sprecher des Bauministeriums sagte gegenüber der taz, dass man die Länder zu mehr Neubauten bewegen wolle.

Die Sozialwohnungen richten sich allerdings nicht explizit an Studenten: Bisher dürften die Länder mit den Bundesmitteln für den sozialen Wohnungsbau nicht die Studentenwerke vor Ort subventionieren, so der Sprecher Ramsauers. Dies werde sich auch künftig nicht ändern.

Der runde Tisch sei „ein erster, positiver Schritt in die richtige Richtung“, erklärte DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde. Er werde aber erst dann ein Erfolg, wenn es tatsächlich ein Programm für mehr Wohnheimplätze gebe. Laut Ramsauer fehlen 70.000 Studentenwohnungen. BK