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Mehr Frauen an die Spitze

GLEICHSTELLUNG Die niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt will 50 Prozent aller Positionen im öffentlichen Dienst mit Frauen besetzen

Die niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) will mehr Frauen in Führungspositionen bringen. 50 Prozent aller Positionen im öffentlichen Dienst sollten künftig mit Frauen besetzt werden, sagte Rundt. Dies sehe der neue Entwurf für das niedersächsische Gleichberechtigungsgesetz vor. Gerade auf Führungsebene würden in den kommenden Jahren viele Stellen frei, weil Mitarbeiter in den Ruhestand gingen. Die CDU kritisierte das Vorgehen.

Die vakanten Positionen sollten so lange bevorzugt mit gleichwertig qualifizierten Frauen besetzt werden, bis die 50-Prozent-Quote erfüllt sei, sagte die Gleichstellungsministerin. Bislang könnten die Behörden den Anteil ihrer weiblichen Mitarbeiter selbst vorschreiben.

Die frauenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Petra Joumaah, nannte den Entwurf „eine Rolle rückwärts in die Zeit der Frauenförderung der 90er-Jahre“. Die erneute Einführung einer Quote spreche den Frauen die Position eines defizitären Wesens zu, das per se förderungswürdig sei. Joumaah forderte von der Regierung stattdessen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für beide Geschlechter zu prüfen.

Die Sozialministerin hat im vergangenen Jahr den Vorsitz über die bundesweite Frauen- und Gleichstellungsminister-Konferenz (GFMK) geführt. Einer der Schwerpunkte sei die Frage gewesen, ob Frauen sich heute noch benachteiligt fühlten, berichtete Rundt. In Niedersachsen habe eine nicht repräsentative Umfrage herausgefunden, dass Frauen einen Bruch in ihrer Karriere erlebten, sobald sie Kinder bekämen. (epd)