China warnt nach US-Zinserhöhung

FINANZEN Anstieg auf 0,75 Prozent. Peking spricht von weltweiten Turbulenzen an den Finanzmärkten

PEKING/NEW YORK rtr | China fürchtet nach der Zinserhöhung in den USA weltweite Turbulenzen an den Finanzmärkten. Die mit der Anhebung verbundene Stärkung des Dollar werde zu Problemen führen, heißt es in einem Kommentar der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua.

Dies gelte insbesondere für Länder, die allzu sehr in Fremdwährungen verschuldet und nur unzureichend in der Lage seien, Verbindlichkeiten zurückzuzahlen. „Falls die Vereinigten Staaten das Tempo ihrer Zinserhöhungen in der Zukunft beschleunigen sollten, wird ein stärkerer Dollar weltweit zu Störungen führen.“

Dies werde besonders Schwellenländer treffen. China gehört zusammen mit Russland, Indien und Brasilien zu den großen aufstrebenden Volkswirtschaften, wie auch die Türkei und Südafrika. Die chinesische Währung Yuan war am Donnerstag infolge der US-Zinserhöhung im Verhältnis zum Dollar auf den niedrigsten Stand seit achteinhalb Jahren gefallen.

Die US-Währungshüter um Fed-Chefin Janet Yellen hatten am Mittwochabend das geldpolitische Niveau erstmals seit einem Jahr angehoben. Der Leitsatz wurde um einen Viertelpunkt auf 0,5 bis 0,75 Prozent angehoben. Die Fed reagierte damit auf den Boom am Arbeitsmarkt und die insgesamt rund laufende Konjunktur. Die Notenbank signalisierte, dass die Zinsen 2017 dreimal anziehen könnten. Der Euro fiel daraufhin mit 1,0468 Dollar auf den tiefsten Stand seit März 2015. Die Börsen in den USA und Europa zogen an, der Goldpreis fiel auf den niedrigsten Stand seit Februar. In der Eurozone liegt der Leitzins bei Null, eine Zinserhöhung ist in weiter Ferne.

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