Das Medienhaus an der Rudi-Dutschke-Straße |Inhaftiert. Inklusiv. Investigativ.

Boulevard der Besten
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Fotos: Reinfried Musch

Fabian Grieger & Paul Welch Guerra

In der einen Redaktionsecke im alten Neubau der taz sitzt Kollege Christian Jakob und ist kaum ansprechbar: Er ist der Kopf des Projekts, das kommenden Freitag auf sechs Zeitungsseiten öffentlich wird. Arbeitstitel: „Rechercheprojekt Migrationskontrolle“. Jakob zur Seite, im selben Raum, mithin in Hörweite, stehen seit mehreren Wochen zwei Nachwuchsjournalisten – Paul Welch Guerra und Fabian Grieger.

Grieger, Jahrgang 1995, aufgewachsen in Bochum, leistete nach dem Abitur und vor dem Studium Freiwilligendienst in einem Theatersozialprojekt in Bolivien. Er hat, so sagt er, „mehr gelernt als gelehrt“. Nach dieser Zeit ging er nach Berlin, ins schick-modische Neukölln, um dort ein kurzes Intermezzo bei Kiez & Kneipe Neukölln zu absolvieren. Je nach Sichtweise könnte man sagen: Grieger hat sich dort um abgefahrene Dinge gekümmert. Etwa: eine hippe Friseurin interviewen, die mal als Nacktmoderatorin beim TV-Sender DSF arbeitete. Er ist inzwischen Mitarbeiter im Redaktionskollektiv der Lateinamerikanachrichten. Die Teilnahme am momentanen Rechercheprojekt ist sein zweiter taz-Einsatz, vor einem Jahr war er Praktikant im Reportageressort des Hauses.

Paul Welch Guerra, Jahrgang 1988, ist schon immer in Berlin ansässig gewesen. In der kreuzbergischen Kerngegend um die Yorckstraße ist er groß geworden. Nach Abitur 2007 und Zivildienst tingelte auch er einige Zeit durch Südamerika mit durchaus politisch-erkundenden Absichten: Welch Guerra war es immer wichtig, den eigenen Lebenshorizont zu überschreiten. Nach dem Stadtplanungs­studium in Berlin ging er schließlich ein Jahr nach Mexiko-Stadt. 2011 begann er mit Freund*innen, eine schwimmende Plattform auf der Spree für Protestkultur (anarche.noblogs.org) zu bauen. Seitdem ist Piratsein seine Hauptbeschäftigung.

Ihn wie Fabian Grieger treibt die Frage um: Warum ist biometrische Technologie momentan in Afrika so gefragt – und warum findet das die EU so gut. Kommenden Freitag in der taz lesen Sie mehr! JAF

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