Mehr Geld für Gabi Ngcobo

10. Berlin Biennale Ihre frisch gekürte Leiterin steht einer strukturell gestärkten Biennale vor

Gabi Ngcobo Foto: Masimba Sasa

Kaum als Kuratorin der 10. Berlin Biennale gekürt, wird Gabi Ngcobo mit ihrem Projekt auch schon vorweihnachtlich beschenkt. Zum 20-jährigen Jubiläum der Kunstbiennale erhöht die Bundeskulturstiftung ihre Fördersumme von 2,5 auf 3 Millionen Euro.

Gabi Ngcobo kennt die Stadt und ihre im zweijährigen Turnus stattfindende Kunstschau. 2008 nahm die 1970 geborene Südafrikanerin an der zweiten Ausgabe des Young Curators Workshop anlässlich der 5. Berlin Biennale teil, und im Rahmen der 8. Biennale präsentierte das von ihr 2010 gegründete Center for Historical Reenactments (CHR) sein Projekt „Digging Our Own ­Graves 101“.

Neben CHR gründete die Kuratorin und Aktivistin die experimentelle Plattform mit dem höchst ironischen Label „NGO – Nothing Gets Organised“. Ihr Engagement in kollaborativen künstlerischen, kuratorischen und Bildungsprojekten empfahl sie 2007 als Kokuratorin der Cape 07 Biennale in Cape Town. In gleicher Funktion trat sie diesen Herbst bei der 32. Bienal de São Paulo in Erscheinung. Zuvor hatte sie mit Yvette Mutumba die Ausstellung „A Labour of Love“ im Frankfurter Weltkulturenmuseum erarbeitet (siehe taz vom 11.1.2016), die allgemein als gelungen gewürdigt wurde.

Mit der Wahl von Gabi Ngcobo bleibt die Berlin Biennale ihrem Anspruch einer experimentellen Plattform treu, was Ausstellungsformat, kuratorisches und edukativen Programm betrifft. Gestärkt wird die Biennale nicht nur durch die Erhöhung des Etats: Gabriele Horn, zuvor auch für die KW zuständig, agiert nun als ausschließliche Direktorin der Biennale. wbg