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PolitikDonata Kindesperk sichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Ende September fand im Schwuz unter dem Titel „Dyke*Out“ eine Party mit vorangestellter Diskussionsrunde („Gute Lesbe – böse Lesbe“) statt, zu der auch die feministische Rapperin Sookee eingeladen war. Nachdem ihr und dem Organisationsteam von Diskussion und Party vorab auf der Facebook-Veranstaltungsseite Transfeindlichkeit vorgeworfen wurde, sagte Sookee ihre Teilnahme ab. Das L-Mag berichtete, dass Ilona Bubeck vom schwul-lesbischen Querverlag daraufhin an die Community appellierte, dass sie „ein kritisches Verhältnis zueinander finden müsse, in dem Unterschiede sichtbar gemacht würden, aber aus dem man gemeinsam auch Stärke beziehen könne“. Denn Spaltung lasse die Szene nur schwach werden in einer Gesellschaft, die „wieder konservativer und gefährlicher wird.“ Am Sonntag soll nun der Sichtbarkeit von Trans*menschen mit dem Trans*march Tribut gezollt werden. Eingeladen sind „alle Menschen die sich mit dem Thema trans* identifizieren können. Inter*, Inbetween, Genderfluid, Nonbinary, Transvestiten, Crossdresser, Drags, Tunten, Travestie etc.“ und Unterstützer*innen. Los geht es um 15 Uhr auf dem Hermannplatz in Neukölln.

Am 4. November jährt sich die Selbstenttarnung des NSU zum fünften Mal. Auf das Bild eines ausgebrannten Wohnhauses in Zwickau, dem Wohnort von Bea­te Zschäpe und ihren beiden Uwes, folgte die Erkenntnis, dass rechtsradikale Terroristen jahrelang unbescholten und mitten in der Gesellschaft gelebt hatten. Am 5. November wird unter dem Motto „Kein Gras drüber wachsen lassen!“ in Zwickau demonstriert – eben dort, wo „die rassistischen Strukturen und das Umfeld des NSU die Morde ermöglicht haben“, wie es im Aufruf heißt. Im Vorfeld werden am Mittwoch bei einer Diskussionsveranstaltung Caro Keller vom Freien Senderkombinat Hamburg und demob (Deutschland demobilisieren, eine Kampagne der Naturfreundejugend) über den aktuellen Kenntnisstand aus NSU-Untersuchungsausschüssen und dem Prozess sprechen. In der Ankündigung heißt es, nirgendwo lasse sich der gesamtgesellschaftliche Rassismus in Deutschland derart deutlich aufzeigen, wie an den Taten des NSU und deren Aufarbeitung. Daher sei der Anspruch, die Taten des rechtsterroristischen Netzwerks vor dem Hintergrund vergangener und aktueller rassistischer Mobilisierungen und Ausschreitungen zu besprechen und zu verstehen. Natürlich werden auch Bustickets zur Anreise nach Zwickau am 5. November angeboten. Die Mobiveranstaltung „Kein Gras drüber wachsen lassen!“ beginnt am 12. 10. um 20 Uhr im k-fetisch in der Wilden­bruchstraße 8.