„Die offizielle Version scheint mir unmöglich“

VERSCHWÖRUNGSFORSCHER

Mathias Bröckers

Foto: Foto. Mathias Bröckers

62, schrieb 1980 erstmals für die taz, war Redakteur, Kolumnist, Blogger und Online-Berater. Veröffentlichungen unter anderem zum Tod John F. Kennedys, 9/11 und der Drogenkriminalisierung.

taz: Matthias, du hast mehrfach über die Anschläge des 11. September geschrieben. Wer war denn nun schuld?

Matthias Bröckers: Keine Ahnung. Die Forderung in allen drei Büchern lautet: Dieser Fall muss endlich genau und juristisch einwandfrei untersucht werden. Das ist bis heute nicht passiert. Auf jeden Fall waren es nicht Usama und 19 Studenten mit Teppichmessern ganz alleine. Das ist ja die offizielle Version, dass diese 19 Typen, gesteuert aus einer Höhle in Afghanistan, ohne dass jemand was davon mitbekommen hat, diese Tat ausführen konnten. Das scheint mir schlechterdings unmöglich.

Warum?

Weil 19 Studenten nicht dafür sorgen können, dass die Luftabwehr zweieinhalb Stunden lang nicht funktioniert. Wir haben in dem Buch 49 Kapitel. Jedes davon würde in einem normalen juristischen Verfahren sofort zu einer Neuaufnahme führen.

Was spricht dafür, dass die Luftabwehr nicht funktioniert hat?

Dass in das bestgesicherte Gebäude der Welt, das Pentagon, ein Flugzeug reingeflogen sein soll, was vorher fast zwei Stunden völlig unbehelligt durch den Luftraum schippern konnte. Und dass keinerlei Kameras auf dem Pentagon diesen Flug festgehalten haben.

Gab es nicht moralische Bedenken, ein voll besetztes Passagierflugzeug abzuschießen?

Es war ja noch nicht mal ein Abfangjäger in der Nähe, der es hätte abschießen können.

Woher weißt Du das?

Das ist alles belegt.

Wo?

Ich habe die Daten nicht im Kopf. Ein Grund dafür, dass das nicht passierte, ist, dass an diesem Morgen Manöver der Luftwaffe und der Geheimdienste stattgefunden haben. Und diese War Games haben genau das simuliert, was dann tatsächlich geschehen ist, nämlich die Entführung von Flugzeugen. Laut dem veröffentlichen Funkverkehr wussten die Fluglotsen nicht mehr, was sie da auf dem Schirm hatten: das Manöver oder das echte Bild.

Auch bei deinem jüngsten Buch bleiben Fragen offen …

Ich habe noch nie eine Theorie gehabt, seit 15 Jahren nicht. Aber wir haben am Ende jedes Kapitels Dokumente und Zeugen genannt, die veröffentlicht oder vorgeladen werden müssten.

Hat das nicht die Untersuchungskommission besorgt?

Selbst der Kronzeuge, Khaled Scheich Mohammed, durfte von der Kommission nicht befragt werden. Die haben nur Protokolle von den Waterbording-Sitzungen bekommen. Mit einer forensischen Untersuchung hat das nichts zu tun. INTERVIEW: KNÖ