Portrait
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Frisch geschlüpft: das neue iPhone 7 mit Airpods Foto: reuters

Lustobjekt, Hassobjekt

Ist es ein Handy? Nein! Ist es ein Smartphone? Nein! Es ist ein iPhone. Und zwar – wieder einmal – das beste aller Zeiten! Diese Woche wurde der Nachwuchs aus dem Hause Apple vorgestellt. Es sieht seinen Vorgängermodellen zwar sehr ähnlich, kommt aber mit einigen Veränderung. Drei Kameras hat es nun: eine zum Display hin und zwei auf der Rückseite. Für Schnappschüsse in bisher „unerreichter Qualität“. Die Batterien laufen länger, die Farben werden bunter, es gibt bis zu 256 GB Speicherkapazität – was wünscht man sich mehr?

Doch nicht alle sind von ihm überzeugt. Einige Apple-User scheinen kurz davor, den Verkaufsstart vor Empörung wieder aus dem Kalender zu streichen. Denn eines fehlt an dem neuen Gerät: der gewohnte Klinkenstecker für Kopfhörer. Stattdessen gibt es kabellose „Airpods“ mit Batterien und dazu einen Akku zum laden. Diese Neuheit spaltet die Fans, ein Twitter-User meint dazu: „Triff mich, wie ich im Zug eine Dreier-Steckdosenleiste auspacke, um mein iPhone 7 UND DIE KOPFHÖRER zu laden“ (@dernaldo). Außerdem sei das iPhone in der Version Diamantschwarz anfälliger für Kratzer. Das neue iPhone überrascht nicht, aber es verunsichert. Auch an der Börse ist die Stimmung verhalten: Lediglich um 0,6 Prozentpunkte legte die Apple-Aktie zu. Trotzdem soll sich das iPhone 7 laut Analysten zum Topseller entwickeln.

Und wirklich warten seit gestern Abend wieder die ersten Kunden vor dem Berliner Apple Store. Mit dabei: Helge Bruhn, der auch im letzten Jahr als Erster der etwa 400 Wartenden das iPhone 6S ergatterte. Auch in diesem Jahr will er wieder der Erste sein. „Ich besorge das Gerät erst mal für Freunde und warte ab, ob es am Anfang technische Probleme gibt. Vielleicht kaufe ich mir Ende des Jahres selbst eines.“ Er weiß jetzt schon dass er in den nächsten Tagen Freunde treffen wird, die er von vorherigen Warte-Aktionen kennt. Bruhn ist begeistert von dem neuen Modell und freut sich besonders auf die bessere Kamera. Früher hat er auf Nokia-Handys geschworen und Apple-Produkte gehasst, heute sind sie ein Teil seines Lebens. Man hasst es oder man liebt es – und campt 8 Tage für ein neues iPhone.

Judith Freese