Schutzschilde für Justizbedienstete

Gefängnis Justizsenator Heilmann sorgt für mehr Sicherheit im Knast – Zulage für Azubis im Vollzug

Helme, Schutzschilde und schnittfeste Handschuhe – Bedienstete in Berliner Gefängnissen werden besser ausgerüstet. Die neue Ausstattung werde ab Ende August ausgeliefert, sagte Justizsenator Thomas Heilmann (CDU): „Justizbedienstete sollen sich verstärkt gegen Angriffe von Inhaftierten schützen können.“ Im Vorjahr wurden in den Gefängnissen der Hauptstadt 24 derartige Attacken registriert.

Das Justizpersonal könne mit der neuen Ausstattung aber auch bei Tätlichkeiten unter Gefangenen einschreiten. 2015 gab es 239 solcher Fälle, die meisten davon in der Jugendstrafanstalt.

Rund eine halbe Million Euro stehen laut Senator für Sicherheitsausrüstungen im Haushalt zur Verfügung. Davon seien bereits 127.000 Euro in die Beschaffung von 70 Schutzanzügen, knapp 80 Helmen, 65 Schutzschilden, knapp 120 Westen sowie etwa 160 schnittfeste Handschuhe investiert worden.

„Ich möchte, dass die Anspannung der Mitarbeiter und krank machende Faktoren reduziert werden“, sagte der CDU-Politiker. So sollen neben einem verbesserten Arbeitsschutz künftig auch bei Dienstschichten individuelle Wünsche stärker berücksichtigt werden. Das seien Teile eines „Gesundheitspaktes“, um die derzeitige Krankenquote von durchschnittlich 17 Prozent bei Justizbediensteten zu senken.

Wenn Bedienstete fehlten, müssten Gefangene in ihren Hafträumen auch länger eingeschlossen werden als an normalen Tagen, betonte der Justizsenator. Das könne bei Personalnot auch künftig passieren.

Im Moment sind laut Heilmann 10 Prozent der Stellen für Mitarbeiter im Justizvollzug nicht besetzt. 125 Personen würden aber derzeit pro Jahr für diese Tätigkeit ausgebildet. „Bis Ende 2017 sollten wir bei 1.800 Stellen stehen“, so der Senator. Zudem sei es gelungen, eine monatliche Zulage von rund 570 Euro für neu eingestellte Azubis im Vollzug durchzusetzen. „Damit wird die verantwortungsvolle Arbeit attraktiver.“ (dpa)