Die Kritik
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Am Pokémon-Hype wollen alle mitverdienen Foto: Peter Steffen/dpa

Gonna catch em all?

WAS SAGT UNS DAS? Mit Poké Match gibt es jetzt eine Dating-App für Pokémon-Go-SpielerInnen. Wirklich?

Pokémon Go ist die derzeit beliebteste Handy-Anwendung. In weniger als einem Monat hat sie es auf Platz eins der App-Charts geschafft. Davon wollen auch andere Programmierer profitieren. Seit vergangenem Mittwoch ist deshalb eine weitere App auf dem Markt. Eine Dating-App namens Poké Match – angeblich angelehnt an das beliebte Spiel, bei dem man an realen Orten virtuelle Fantasietier­chen fangen muss.

Auf den ersten Blick scheint die neue Dating-App eine Verschmelzung von Tinder und Pokémon Go zu sein. Ein Werbevideo erweckt den Eindruck, Pokémon-Go-Fans könnten mit ein und derselben App sowohl Pokémons jagen als auch Dates klar machen. Oder nach einem Date suchen und dabei Pokémon jagen. Aber in Wahrheit ist alles ganz anders.

Die beiden Apps haben rein gar nichts miteinander zu tun. Pokémon-Go-User, die auf der Jagd sind, in einer Arena kämpfen oder einen Club unterhalten, müssen die Original-App schließen, um Poké Match öffnen zu können. Die Dating-App funktioniert dann genauso wie andere auch: rechts wischen für Ja, links wischen für Nein. Erst wenn zwei User beim Profil des jeweils anderen nach rechts wischen, ploppt ein gemeinsamer Chat auf. Bis dahin sind in der Original-App längst alle Pokémon entwischt.

Wer in der Dating-App ein Profil erstellt, kann entscheiden, ob er Männer, Frauen oder beides sucht. So einfach fangen wie bei der Pokémon-App kann er sich nur leider nicht. Da gelten dieselben komplizierten Datingregeln wie sonst auch.

„Gonna catch em all“ gilt hier also leider nicht – egal, wie hoch das Level des Pokémon-Jägers ist. Mustafa Aldabbas