Das ist halt Kapitalismus

GOOGLE Der US-Konzern ist stolz darauf, wenig Steuern zu bezahlen. Ist ja alles ganz legal

BERLIN taz | Der US-Internetkonzern Google macht sich nicht nur bei deutschen Zeitungsverlegern unbeliebt, weil er deren Leistung – journalistische Kurztexte – weiterhin umsonst gewerblich nutzen will; auch bei den Steuerzahlern in Großbritannien dürfte der Konzern nun schlecht ankommen. Er sei sehr stolz darauf, Steuerzahlungen zu vermeiden, sagte Google-Chef Eric Schmidt in New York der britischen Zeitung The Independent. „Das nennt man Kapitalismus.“

Laut der Zeitung habe Google zugegeben, knapp 10 Milliarden US-Dollar seiner Einkünfte in die Steueroase Bermuda geschafft zu haben, was dem Konzern die Zahlung von etwa 2 Milliarden Dollar Einkommensteuer im Jahr 2011 erspart habe. Laut Independent habe Google im vergangenen Jahr etwa 2,5 Milliarden Pfund Umsatz in Großbritannien erzielt, aber nur 6 Millionen Pfund Körperschaftsteuer bezahlt.

„Ich bin sehr stolz auf die Struktur, die wir geschaffen haben“, sagte Schmidt laut der Zeitung. Dabei habe man nur die Anreize genutzt, die die Regierungen geschaffen hätten. Google, Apple, Facebook und andere stehen in der Kritik, weil sie offenbar durch das Verschieben von Gewinnen ihre Steuerlast stark senken. ROT