Die Empörung ist groß

Verbrechen Prozess um den Tod von Elias und Mohamed beginnt am kommenden Dienstag

Silvio S. hat einen Teddybären in der Hand, als er sich in Berlin unter die langen Schlangen von Flüchtlingen mischt und dreist ein kleines Kind entführt. Wochenlang läuft eine verzweifelte Suche nach dem Kind.

Es wurde missbraucht und umgebracht. Der 33-jährige Silvio S. wird von diesem Dienstag an in Potsdam dafür wegen Mordes auf der Anklagebank sitzen. Nicht nur der grausige Tod des kleinen Flüchtlingsjungen aus Bosnien-Herzegowina wird ihm zur Last gelegt: Er soll auch den sechsjährigen Elias aus Potsdam umgebracht haben.

Elias war im Juli 2015 von einem Spielplatz im Potsdamer Stadtteil Schlaatz verschwunden. Vier Monate lang unternahmen die Polizei, die Familie, Freunde und engagierte Bürger Anstrengungen, den Sechsjährigen zu finden. Erst die Festnahme und das Geständnis von Silvio S. im Zusammenhang mit Mohamed brachte Anfang November die schreckliche Gewissheit: Auch Elias ist tot.

Als immer bessere Fahndungsbilder von dem Mann veröffentlicht wurden, erkannte die Mutter von Silvio S. ihren Sohn. Sie stellte ihn zur Rede und rief die Polizei. Silvio S. gesteht bei der Polizei zunächst, Mohamed getötet zu haben. Überraschend gibt er dann auch zu, Elias umgebracht zu haben.

Die Empörung über Silvio S. ist groß: Der Untersuchungshäftling ist laut dem brandenburgischen Justizministerium zu seinem Schutz getrennt von den Mithäftlingen untergebracht. Auch der Prozess wird unter strengen Sicherheitsvorkehrungen geführt. (dpa)