Erdoğan-Leibwächter gegen Protestler: Die mit den Ziegen blöken

Demonstranten protestieren beim US-Besuch des türkischen Präsidenten Erdoğan. Dessen Bodyguards werfen sich laut blökend auf sie.

Eine blökende Ziege auf grüner Wiese

„Aaaaaaaah!“ Foto: imago/mcphoto/ludenberg

BERLIN taz | „Aaaaaah“, rufen sie, und immer weiter: „Aaaaaaah!“ So übertönten Bodyguards des türkischen Präsidenten Erdoğan Demonstranten in Washington. Recep Tayyip Erdoğan ist dort gerade auf Visite, um die Konferenz über nukleare Sicherheit zu besuchen. Auch Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu ist dort, um seinen Präsidenten zu begleiten. Und zahlreiche Menschen, die nicht mit der Politik von Erdoğan einverstanden sind. Dessen Leibwächter rufen „Aaaaah“ und rücken ihnen dann zuleibe.

Ein Amateurfilmer hat die Mini-Demonstration und den Übergriff der Bodyguards gefilmt und auf Youtube hochgeladen. Es zeigt die Szenen vor einem Hotel, an dem der türkische Präsident gerade angekommen ist oder bald ankommen wird. Im Hintergrund sieht man eine größere Menge Menschen mit Schildern, die offenbar auf dem Bürgersteig gegenüber des Hotels friedlich demonstriert.

Vorne stehen sich zwei Reihen von Menschen gegenüber. Sie schreien und wüten. Drei aufgebrachte Männer mit Transparenten rufen Slogans, acht bis neun Männer in Anzügen versuchen sie zu übertönen, dann drängen sie sie körperlich überlegen ab, reißen ihnen die Plakate aus den Händen, zerknüllen diese und werfen sie in die Mülleimer.

Ein kleiner Sieg für die Erdoğan-Männer, aber nur auf körperlicher Ebene. Musikalisch liegen sie weit zurück, etwa im Vergleich mit den Satirikern von Extra 3: Beim NDR gab es schmissige Melodie, flockigen Rhythmus, einen Text mit Inhalt. Die Bodyguards machen dumpf „Aaaaah“. Nicht so charmant wie der Youtube-Kakadu Harvey, der in eine Dose schreit. Eher wie Ziegen. Das zeigt ein anderes Video mit passenden Gegenschnitten.

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