Aufnahme gesucht

Konferenz UNHCR erwartet Zusagen für Aufnahme von Syrern. Oxfam kritisiert reiche Länder

GENF/BERLIN epd/dpa | Die UNO hat die Mitgliedsländer zu einer langfristigen Aufnahme Hunderttausender syrischer Flüchtlinge aufgefordert. Bei einer Syrien-Konferenz am Mittwoch in Genf sollten Regierungsvertreter konkrete Hilfszusagen für besonders bedürftige Menschen machen, erklärte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag.

Für 480.000 Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland, die in syrischen Nachbarländern ausharren, sollten legale Lösungen in anderen Ländern wie organisierte Umsiedlungen ermöglicht werden. Staaten könnten Flüchtlinge auch im Rahmen medizinischer Behandlungen, Familienzusammenführungen, Stipendien oder von Beschäftigungsprogrammen aufnehmen, betonte das UNHCR. Die Flüchtlinge müssten in der Regel kein Asylverfahren durchlaufen.

Nach einer Erhebung der internationalen Hilfsorganisation Oxfam ist bislang nur ein Bruchteil der reichen Länder zur Aufnahme der 4,8 Millionen Flüchtlinge bereit. Die Organisation appellierte an diese Länder, wenigstens zehn Prozent oder 480.000 Syrern schnell eine neue Heimat zu bieten. Bislang hätten wohlhabende Staaten zusammengenommen lediglich Plätze für 132.730 Syrer zugesagt.

Für die Flüchtlingshilfe in Europa wollen die USA gut 18 Millionen Euro aufbringen. Das Geld soll vor allem dem UNHCR zugute kommen, wie die stellvertretende US-Außenministerin Heather Higginbottom bei einem Besuch auf Lesbos bekannt gab.