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: Die Devise bei Hertha heißt einfach mal: weiter Spaß haben

FUSSBALL Hertha gewinnt mit 2:1 auch gegen Aufsteiger FC Ingolstadt und ist weiter voll auf Champions-League-Kurs

Das nächste Ziel ist der Osterhase.“ Und dann? „Dann Gladbach.“ Manchmal nimmt es schon fast skurrile Züge an, wie sie sich bei Hertha BSC der Diskussion über die Chancen auf einen Platz im internationalen Wettbewerb zu entziehen versuchen. In diesem Fall war es Herthas Manager Michael Preetz, der nach dem Arbeitssieg am Samstag gegen den FC Ingolstadt gefragt wurde, was denn jetzt die nächsten Ziele seien.

Trainer Pal Dardai hatte mal 40 Punkte als Ziel ausgegeben. Die haben bislang immer für den Klassenerhalt in der Bundesliga gereicht. Dann sollten es 48 Zähler werden. Jetzt heißt das neue Ziel plötzlich 51 Punkte. Und alle halten sich an die Sprachregelung: Bloß nicht den Begriff Champions League in den Mund nehmen!

Dabei ist in der Situation der Herthaner sicher nicht falsch, was Torhüter Rune Jarstein sagt: „Wir müssen weiter von Spiel zu Spiel gucken, Spaß haben und uns keinen Kopf machen.“ Den Druck, das internationale Geschäft erreichen zu müssen, haben andere. Für die Hauptstädter hingegen könnte es kaum besser laufen: Im DFB-Pokal stehen die Blau-Weißen im Halbfinale. In der Liga rangiert man seit dem 15. Spieltag unter den Top Vier. Derzeit ist man Dritter.

Vier Punkte Vorsprung sind es jetzt auf Rang vier und sogar sechs auf Platz fünf. Das ist bei nur noch sieben ausstehenden Partien schon ein kleines Pölsterchen. Nach der Länderspielpause geht es nun zur fünftplatzierten Mönchengladbacher Borussia.

Eigentlich geht es Hertha derzeit wirklich prächtig. Der einzige Wermutstropfen ist der Zuspruch der ZuschauerInnen. Bis dato sind es im Schnitt 45.600 pro Heimspiel – knapp 30.000 mehr würden hineinpassen. „Wir würden uns wünschen, wenn ein paar mehr den Weg ins Stadion finden würden“, so Preetz. Beim Spiel gegen Ingolstadt waren, bei herrlichem Fußballwetter, 40.385 im Olympiastadion.

Das sind für einen faktischen Champions-League-Aspiranten eher enttäuschende Zahlen in einer Stadt mit 3,5 Millionen EinwohnerInnen. Vielleicht wird es helfen, wenn nächste Saison dann neben Ingolstadt doch auch mal Inter Mailand oder der FC Barcelona in Charlottenburg gastieren. André Anchuelo