Dealer haben schwere Zeiten

DROGEN Die Brandenburger Polizei entdeckte 2012 zahlreiche Cannabisplantagen und zerschlug Banden

Die Brandenburger Polizei kann im zu Ende gehenden Jahr zahlreiche Erfolge bei der Bekämpfung von Rauschgiftkriminalität verbuchen. Die Aufklärungsquote lag im ersten Halbjahr bei rund 95 Prozent, wie das Polizeipräsidium Potsdam mitteilte. Im Vorjahreszeitraum lag sie bei knapp 83 Prozent. Laut Behörde ist die Rauschgiftkriminalität in diesem Jahr um knapp 30 Prozent zurückgegangen. Von Januar bis Ende Juni 2012 sind 2180 Straftaten registriert worden. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 3098 Fälle.

Besonders im grenznahen Bereich zu Polen sowie an der Landesgrenze zu Sachsen konnte die Polizei Nachschubwege abschneiden. Erfolge bei der Zerschlagung von professionellen Händlerstrukturen meldeten die Ermittler unter anderem in Templin, Velten, Brandenburg/Havel, Potsdam, Finsterwalde und Cottbus. Dabei konnten auch Lieferanten und Abnehmer aus anderen Bundesländern ausfindig gemacht werden, erklärte Polizeisprecher Rudi Sonntag.

Bereits zu Jahresbeginn konnte in Schwedt (Oder) eine fünfköpfige Bande aus dem Rockermilieu gefasst werden, die mit größeren Mengen Rauschgift handelte. Im Juni 2012 zerschlug die Polizei einen Dealer-Ring, der in regelmäßigen Abständen per Mietwagen Drogen aus den Niederlanden nach Berlin-Brandenburg holte und verkaufte. Bei der Festnahme konnten die Fahnder 56 Kilogramm Amphetamine mit einem Marktwert von 340.000 Euro beschlagnahmen.

Legal Highs

In Brandenburg/Havel konnte ein Online-Versandhandel mit sogenannten „Legal Highs“ gestoppt werden. Es wurden Strafverfahren gegen sämtliche Käufer eingeleitet. Die unmittelbare Folge laut Polizei: Die Fallzahlen brachen um 90 Prozent ein. Während im ersten Halbjahr 2011 noch 990 Delikte gezählt wurden, waren von Januar bis Juni 2012 nur noch 110. Zu den „Legal Highs“ werden etwa Kräutermischungen gezählt.

Zudem konnten die Ermittler zahlreiche Indoor-Cannabisplantagen zwischen Elbe und Oder ausheben. Unter anderem enttarnte die Polizei eine Zuchtanlage auf dem stillgelegten Flugplatz in Müncheberg. In einem Bunker fanden die Beamten 619 Cannabispflanzen und jede Menge Aufzuchtutensilien. Die Polizei konnte einen Berliner als Betreiber ausfindig machen und festnehmen. (dpa)