„Ich will wieder ins Büro“

Ahmed (Name geändert), 42, Bauingenieur, Daraa

Ich hoffe, dass Assad endlich geht und dass Syrien frei sein wird. Allerdings denke ich, dass es auch im neuen Jahr so weitergehen wird wie im vergangenen. Der Lärm der Gefechte hört gar nicht mehr auf, Tag und Nacht hören wir Schüsse und Explosionen einschlagen. In Daraa wird jeden Tag gekämpft, jeden Tag. Deswegen müssen wir zu Hause bleiben.

Ich habe schon über einen Monat nicht mehr gearbeitet. Mein Büro ist nur einen Kilometer weit weg, doch ich kann es nicht erreichen. Ich habe vier Kinder, das jüngste ist zehn Monate alt, das älteste zehn Jahre. In die Schule gehen sie schon länger nicht mehr. Das macht mich sehr unglücklich. Ich versuche, sie zu Hause zu unterrichten, doch das ist schwer, weil uns die Konzentration fehlt. Meist sitzen sie nur herum. Sie spielen nicht einmal mehr, und wenn, dann spielen sie Krieg. Manchmal wünsche ich mir einfach Ruhe, nur für eine kurze Weile! Ich würde gerne mal spazieren gehen. Vor allem aber will ich, dass der Krieg vorbei ist. Ich will helfen, unser Land wieder aufzubauen. Ich bin Bauingenieur, für mich wird es sehr viel Arbeit geben.