Terrorzelle hatte offenbar Kontakt zu IS

BERLIN taz | Mehrere Fotos belegen laut Polizei einen Zusammenhang zwischen der mutmaßlichen Terrorzelle, die Anschläge in Berlin geplant haben soll, und dem IS in Syrien. Am Freitagnachmittag veröffentlichte die Berliner Polizei eines der Bilder, auf dem der 34-jährige algerische Hauptverdächtige in Kampfmontur neben einem breiten Waffenarsenal in Syrien posiert. Das Magazin Der Spiegel berichtete außerdem von einem Foto, das den Mann bewaffnet neben Leichen zeigt, sowie einem weiteren mit einer Person aus dem Umfeld der Attentäter von Paris.

Die mutmaßliche fünfköpfige Terrorzelle war am Donnerstag bei Razzien in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zerschlagen worden. Von den 450 Polizisten waren allein 300 Beamte in Berlin im Einsatz. Wohnungen und Arbeitsplätze der 25- bis 49-jährigen Verdächtigen waren durchsucht und Beweismaterial war sicher gestellt worden. Die vier Männer und eine Frau standen bereits seit Dezember unter Beobachtung des Verfassungsschutzes, wie Polizei und Generalstaatsanwaltschaft Berlin in einer Pressemitteilung erklärten.

Am Donnerstag waren drei der Verdächtigen festgenommen worden: ein 49-jähriger Algerier, der seit 16 Jahren in Berlin lebte, sowie der 34-Jährige mutmaßliche Kopf der Terrorzelle und seine 27-jährige algerische Ehefrau, die sich in einer Flüchtlingsnotunterkunft im Sauerland aufhielten.

Die beiden waren Ende 2015 mit gefälschten syrischen Pässen nach Deutschland gereist – mit ihren beiden Kindern. Diese sind in Obhut des Jugendamts. Das Ehepaar, das verschiedene Identitäten nutzte, könnte gezielt von Planern der Terrormiliz Islamischer Staat nach Deutschland geschickt worden sein, um Attentate zu verüben, hieß es aus Sicherheitskreisen. Nach Auskunft eines Sprechers des zuständigen Oberlandesgerichts Hamm könnte nun ein Auslieferungsverfahren beginnen. Astrid Ehrenhauser