Clinch am Humboldtforum

Stadtschloss Zurückgetretener Bau-Manager Rettig kritisiert die Änderungswünsche der Politik

Der Manager der Großbaustelle Berliner Schloss, Manfred Rettig, hat für seinen überraschenden Rückzug Politiker in Bund und Land verantwortlich gemacht. Die Politik habe es versäumt, rechtzeitig inhaltliche Konzepte zu erstellen.

Im Tagesspiegel verwies Rettig am Donnerstag vor allem auf Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD). Grütters hatte kürzlich nachträgliche Änderungen durch den neuen Intendanten des Humboldtforums, Neil MacGregor, nicht ausgeschlossen. Im wiederaufgebauten Schloss soll unter dem Namen Humboldtforum bis 2019/20 ein Kultur- und Museumszentrum entstehen. Unter der Leitung Rettigs lag das 590-Millionen-Euro-Projekt bisher im Kosten- und Zeitplan.

Müller reagierte im Abgeordnetenhaus auf die Kritik Rettigs. Berlin habe keine Bauverzögerungen oder Kostensteigerungen verursacht. Die Änderung des Ausstellungskonzeptes hätte keinen Einfluss auf den Baufortschritt des Schlosses. Er dankte Rettig für seine enorme Leistung, mit dem Großprojekt im Zeit- und Kostenrahmen geblieben zu sein und bedauerte, dass dieser in der nächsten Bauphase nicht mehr dabei sei. (dpa)