LeserInnenbriefe
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Eintauchen in eine andere Welt

betr.: „ Schön im Augenblick“, „Im Mode-Olymp“,

taz vom 28. 11. 15

Den in der literataz beschriebenen Büchern konnte ich zweimal nicht widerstehen. Der Lektüre des Buchs von Barbara Schmelzer-Ziringer mit viel informativer Theorie schloss ich an den Weihnachtstagen die Lektüre des Bildbandes „Haute Couture in Paris“ an – nach dem Motto „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“! Kurze lebendige Artikel und Fotos, die das Eintauchen in eine andere Welt erlaubten! Obwohl morgen die Arbeitswelt lauert und der Realitätssinn geschärft wird: Danke für die Empfehlung und die netten Stunden!

ELKE TOBISCH, Wäschenbeuren

Weniger Sitzplätze

betr.: „Vom kultivierten Zugfahren“, taz vom 28. 12. 15

Neue billige Züge?! Da bin ich skeptisch. Die Züge mögen neu und „technisch gut“ sein. Aber dadurch werden Kosten bei der Innenausstattung der Bahn gespart (zum Beispiel weniger Sitzplätze). Fortschrittlich ist das nicht!

JULIA ENGELS, Elsdorf

Noch andere Fragen

betr.: „Deutsch genug?“, taz vom 19. 12. 15

Viel Raum für zwei prominente Vorsitzende (Aiman Mazyek, Zentralrat der Muslime, Cem Özdemir, Grünen-Chef). Mag ja auch wichtig sein. Wer sich näher für die Materie interessiert, den bewegen noch andere Fragen. Wie kommt der Islamwissenschaftler Ghadban dazu, Mazyek als Muslimbruder zu bezeichnen? (Zuletzt, als Mazyek und Merkel demonstrativ untergehakt nach dem Anschlag auf die Pariser Satirezeitschrift auftraten.) Warum darf die Ditib politisch bedeutsame Schritte nur nach Absprache mit Ankara, sprich mit einer ausländischen islamistischen Behörde, unternehmen? Warum wählen 60 Prozent der türkischen Wahlteilnehmer einen gefährlichen Antidemokraten? Spiegelt sich da ein unübersichtliches Bewusstseinspotenzial mit dem der vermeintlichen Verteidiger des christlichen Abendlandes? HELMUT RITTER, Hohenhameln

Aneinander vorbeigeredet

betr.: „Deutsch genug?“, taz vom 19. 12. 15

Dieses Interview macht deutlich, wie konsequent man aneinander vorbeireden kann. Özdemir will nicht verstehen. Er denkt an die bevorstehenden Landtagswahlen in Baden-Württemberg und an die Bundestagswahl 2017. Durch sein Anbiedern an Positionen der CSU erhofft er sich gute Ausgangspositionen für Koalitionsverhandlungen und spekuliert darauf, dass verlorene Stimmen grüner StammwählerInnen und muslimischer WählerInnen durch Stimmen aus dem konservativen Lager mehr als wettgemacht werden. Dass dabei ein weiteres grünes Merkmal geopfert wird, nämlich der offensive Einsatz für Minderheiten, das ficht einen Machiavelli nicht an.

Auch in der Sache liegt er daneben: Durch Ausgrenzung wird der Einfluss auf die islamischen Verbände zurückgehen, der Einfluss von außen wird sich dadurch eher noch verstärken. Viel sinnvoller wäre die gemeinsame Gestaltung eines deutschen Islams unter ausdrücklicher Einbeziehung und Stärkung der liberalen Kräfte der Muslime. Es muss ein wirklich gleichberechtigtes Miteinander aller großen Religionen in Deutschland werden, keine Zweiklassenabstufung. Das wäre ehrliche Politik, nicht opportunistische. FRITZ LOTHAR WINKELHOCH, Gummersbach

Störsignale von außen

betr.: „Kribbeln im Hirn“, taz vom 21. 12. 15

In baubiologischen Beratungen sind mir in der Vergangenheit viele Menschen begegnet, die davon überrascht waren, dass es einen deutlichen Zusammenhang gab zwischen ihren körperlichen Symptomen und den hochfrequenten Feldern, denen sie ausgesetzt waren (Mobilfunk, WLAN, DECT-Telefone etc.). Ich habe erlebt, wie verkopfte Naturwissenschaftler oder Schulmediziner – keine esoterischen Spinner – am eigenen Leib erfahren haben, dass Schlaflosigkeit oder Kopfschmerzen nachlassen, sobald sie das Funktelefon gegen das alte Schnurtelefon tauschen oder den WLAN-Router lahmlegen. Biologen wissen: Menschliche Neuronen kommunizieren im gleichen Frequenzbereich wie WLAN und Co. Die Störsignale von außen sind evolutionsbiologisch noch „neu“, der Körper hat sich hier auf der sicheren Seite gefühlt und keine Schutzstrategien entwickelt.

Seriöse Schätzungen gehen mittlerweile von etwa 10 Prozent der Menschen aus, die solche hochfrequenten elektromagnetischen Felder wahrnehmen können, Tendenz steigend. Daher hat sogar die WHO, die nicht im Verdacht steht, die erste gesundheitliche Warninstitution zu sein, diese hochfrequenten Felder als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft (2 B). Die Tumor-­beschleunigende Wirkung von zum Beispiel Mobilfunkstrahlung ist mittlerweile wissenschaftlich anerkannt, sogar bei den Gegnern. FRANK DÖRR, Bad Homburg