Bürgerinitiative macht es selbst

Protest Ende einer Station für integrative Medizin. Verein sucht Alternative

Eine Bürgerinitiative soll eine Alternative zu der Station für Integrative Medizin schaffen, die im Asklepios-Klinikum Hamburg-Rissen zum Jahresende geschlossen wird. Am 2. Dezember soll es dazu in Hamburgs Patriotischer Gesellschaft eine Auftaktveranstaltung geben, bei der zusammengetragen werden soll, was es an Möglichkeiten gibt, in Norddeutschland ein entsprechendes Angebot zu schaffen.

Die Station für integrative Medizin in Rissen steht für eine ganzheitliche Behandlung der PatientInnen. Sie ergänzt die Schulmedizin mit Methoden aus der Anthroposophie Rudolf Steiners und der Homöopathie. PatientInnen aus der inneren Medizin können sich regulär auf diese Station überweisen lassen.

„Es ist eine der wenigen Abteilungen, in der in diesem Land eine echt persönliche Betreuung und Pflege stattfindet“, sagt Stefan Schmidt-Troschke vom Verein für anthroposophische Heilkunst „Gesundheit Aktiv“.

Asklepios will die Abteilung in eine geriatrische Station umwandeln, die sich auf die Rehabilitation alter Menschen spezialisiert. Die Station sei mit ihren acht von insgesamt 600 Betten in Rissen zu klein, argumentiert der Konzern, der die Station selbst verkleinert hat.

„Überall schießen Abteilungen für anthroposophische Medizin aus dem Boden und Asklepios macht das dicht“, kritisiert Annette Bopp vom Freundeskreis Anthroposophische Heilkunst.

Sie gehört zu dem Initiativkreis, der sich alle 14 Tage mittwochs im Hamburger Rudolf-Steiner-Haus trifft, um das Auftakttreffen der Bürgerinitiative vorzubereiten. Weitere Mitstreiter seien willkommen, sagt sie.

Beispiele dafür, wie anthroposophische Medizin stationär organisiert werden könne, gebe es in Deutschland reichlich. Nur der Nordwesten des Landes stehe bald ohne entsprechendes Angebot da. Gernot Knödler

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