Mediation für die Werft

Gewerkschaft Im Streit um den Betriebsrat der Meyer-Werft schlägt der Richter Mediation vor

Im Konflikt zwischen dem Betriebsrat und der Geschäftsführung des Kreuzfahrtschiffbauers Meyer-Werft hat das Arbeitsgericht Lingen eine Schlichtung vorgeschlagen. „Wir haben die Möglichkeit, auch im Rahmen eines gerichtlichen Verfahrens ein Mediationsverfahren durchzuführen“, sagte Gerichtsdirektor Christoph Schmedt am Dienstag. Die Streitparteien – Geschäftsführung, Betriebsrat und Betriebsratsvorsitzender – haben nun zwei Wochen Zeit, den Vorschlag anzunehmen.

Nach Vorwürfen von Beschäftigten, wonach der Betriebsratsvorsitzende Ibrahim Ergin sie zum Eintritt in die IG Metall genötigt habe, hatte ihm die Geschäftsführung kündigen wollen. Der Betriebsrat weigerte sich jedoch, der Kündigung zuzustimmen, woraufhin das Unternehmen das Arbeitsgericht anrief. Seitdem ist das Verhältnis zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung extrem belastet. In der vergangenen Woche war ein außergerichtlicher Schlichtungsversuch gescheitert.

Gerichtsdirektor Schmedt betonte, dass eine Mediation anders als ein Gerichtsverfahren nicht in der Öffentlichkeit stattfinde: „Das ist eine ganz andere Verfahrensart, wo man auch Möglichkeiten hat, tragfähige Lösungen zu entwickeln.“ Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Günther Geer­des begrüßte den Vorschlag. „Das wäre die Gelegenheit, das Unternehmen wieder aus den Negativ-Schlagzeilen herauszuholen.“ Ein Sprecher der Werft sagte, das Angebot werde derzeit beraten. (dpa)