Der „Dreamliner“ wird zum Albtraum für Boeing

FLIEGEN Nach einer Notlandung lassen Japans Fluglinien das Modell erst mal am Boden

TOKIO dpa | Nach einer Notlandung in Japan haben die Fluggesellschaften All Nippon Airways (ANA) und Japan Airlines kurzfristig alle Flüge mit ihren 24 Flugzeugen des Typs gestrichen. Die Langstreckenjets sollen auch am Donnerstag noch zur Überprüfung am Boden bleiben. Zuvor war in einer Maschine der ANA Rauch bemerkt worden, wie die Gesellschaft mitteilte. Nach der Notlandung auf dem westjapanischen Flughafen Takamatsu am Mittwoch mussten alle 137 Passagiere und Besatzungsmitglieder das Flugzeug verlassen. Fünf Menschen seien leicht verletzt worden.

Der „Dreamliner“ wird für den US-Hersteller immer mehr zum Alptraum. In der vergangenen Woche gab es fast täglich Pannen-Schlagzeilen. Erst brannte es im Batteriesystem einer Maschine der JAL auf dem Bostoner Flughafen, dann verlor ein weiteres Flugzeug der Gesellschaft vor dem Start am gleichen Ort rund 150 Liter Treibstoff. Dann kam es zu einer Störung des Bremscomputers an einem Jet der ANA. Wegen des Feuers im Batteriesystem hat die US-Luftfahrtbehörde FAA bereits eine tiefgreifende Untersuchung eingeleitet, bei der sowohl die Konstruktion als auch die Fertigung des Flugzeugs überprüft werden sollen. Die Experten wollen dabei ein besonderes Augenmerk auf die elektrischen Systeme sowie auf die Mechanik legen.

Trotz der Pannen ist der „Dreamliner“ für Boeing bislang ein Verkaufsschlager. Deutsche Fluggesellschaften fliegen die Maschine bisher nicht. Allerdings hat Air Berlin 15 Exemplare des Jets bestellt. Die TUI-Veranstaltertochter TUI Travel, die hierzulande mit der Fluglinie Tuifly unterwegs ist, will bislang 13 „Dreamliner“ abnehmen.