Kritik an Pestizidamt

Krebs Wichtige Studien über das meistverwendete Ackergift Glyphosat nicht berücksichtigt

BERLIN taz | In der Debatte um Gesundheitsgefahren durch das meistverkaufte Pestizid Glyphosat gerät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) unter Druck. Das Amt räumte auf taz-Anfrage ein, dass es in seiner wichtigsten Risikoanalyse mehrere Studien nicht berücksichtigt hat. Betroffen sind Untersuchungen, mit denen Tumorforscher der Weltgesundheitsorganisation ihre Einstufung des Stoffes als „wahrscheinlich krebserregend“ begründen. Der Verdacht ist Umweltschützern zufolge so ernst, dass Glyphosat verboten werden muss. Das verhindert jedoch bisher das Fazit des BfR, es gebe kein Risiko, wenn die Chemikalie vorschriftsgemäß angewendet wird. „Es werden alle diejenigen Studien ausgemustert, die dem Stoff gefährlich werden können. Das stinkt zum Himmel“, sagte Bundestagsabgeordneter Harald Ebner (Grüne). „Ob Schlamperei oder interessengeleitet – sachgerecht ist es auf jeden Fall nicht.“

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