Reiseveranstalter und Nachhaltigkeit: Es geht um die Welt

Die Mitglieder des „forum anders reisen“ stellen sich einem Kriterienkatalog für ökologisches und sozialverantwortliches Reisen.

Frau verbiegt sich am Meer

Im Angebot: Zum Beispiel Yoga auf Sri Lanka Foto: imago/Westend61

Gerechtes Wirtschaften, faire Arbeitsbedingungen und Ressourcen schonendes Reisen - das klingt wenig nach Urlaubsfreude. Doch die Mitglieder des forum anders reisen haben sich erfolgreich am Markt positionieren: Nachhaltiges Reisen liegt im Trend!

Das Herzstück des forum anders reisen bildet der Kriterienkatalog. Er beschreibt im Detail, wie eine nachhaltige Reise aussieht. Eine Reise, die den Menschen ins Zentrum stellt. Den Menschen, der reist. Den Menschen, der im Reiseland lebt. Den Menschen, der im Tourismus arbeitet.

Dabei werden alle Aspekte einer Reise beachtet: Von der Anreise ins Zielgebiet über die Wahl des ökologischen Transportmittels vor Ort bis zur persönlich geführten Unterkunft und der regionalen Verpflegung. Kleine Gruppen, qualifizierte Reisebegleitung, die Unterstützung lokaler Projekte, faire Bezahlung und umfassende Informationen für die Reisenden, zur Vorbereitung und unterwegs, bilden wichtige Kriterien.

Transparenz

Um die Umsetzung der Kriterien auch transparent nach außen zu belegen, durchlaufen alle Mitglieder zusätzlich einen externen Zertifizierungsprozess. Das Verfahren ermöglicht es, Leistungen in puncto Nachhaltigkeit zu erfassen, zu messen, zu belegen - und noch weitergehend, daraus Ideen für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens abzuleiten. Ein unabhängiger Zertifizierungsrat verleiht dem Veranstalter nach dem erfolgreichen Durchlaufen des Prozesses das Güte-Siegel „TourCert certified“. www.tourcert.org

Klimaschutz

Es ist eine unerfreuliche Tatsache: Reisen belasten das Klima. Experten haben errechnet, dass 80 Prozent des CO2-Aufkommens im Tourismus von den Flügen verursacht werden. Daher empfehlen das forum anders reisen, wo immer es möglich ist, auf Fluganreisen zu verzichten und schadstoffärmere Transportmittel zu nutzen wie Bahn oder Bus.

Oft besteht aber bei fernen Reisezielen keine wirkliche Alternative zur Flugreise. Deshalb haben wir gemeinsam mit der Umweltorganisation German Watch 2003 eine Klimaschutzinitiative realisiert: atmosfair. Die Idee heißt Kompensation der Emissionen. Das freiwillig gespendete Geld fließt in entsprechende Energiesparmaßnahmen und Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern. Einige der Mitglieder inkludieren die Klimaschutzspende bereits zu 100 Prozent in ihre Reiseprodukte.

Nepalhilfe

Nach dem schrecklichen Erdbeben in Nepal haben sich die Mitglieder des forum anders reisen entschieden, gemeinschaftlich eine langfristig angelegte Initiative zu fördern. Alle Kompensationszahlungen der Veranstalter und ihrer Reisegäste fließen ab sofort in ein Projektes zur Unterstützung des Wiederaufbaus in Nepal.

Das Besondere daran: gezielt wird beim Wiederaufbau von Privathäusern, Schulen, Krankenstationen und Lodges der Ausbau mit CO2- und verbrauchsarmen Technologieng unterstützt. Von Kleinbiogasanlagen bis hin zu Photovoltaik wird dieses Gesamtkonzept kostengünstige und ressourcensparende Versorgung in der Bergregion bereitstellen

Miteinander

Touristische Aktivitäten beeinflussen in vielfältiger Weise die Rechte von Menschen: seien es Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden, der Zugang zu Ressourcen wie Wasser oder die Landrechte von Fischern oder Bauern in touristisch genutzten Gebieten.

Um diese Rechte national und international zu wahren, haben wir uns als Verband der Brancheninitiative „Roundtable Menschenrechte im Tourismus“ angeschlossen. Wir unterstützen unsere Veranstalter bei der Umsetzung menschenrechtlicher Sorgfaltspflicht und schaffen eine Stimme in der Öffentlichkeit und in der Politik, um Einfluss zu nehmen. www.menschenrechte-im-tourismus.net

Es geht um die Welt. Das ist der Slogan des forum anders reisen. Und tatsächlich ist es genau das, was die Mitglieder anbieten:. Kanu paddeln in der Uckermark, Wellness in der Türkei, Wandertouren durch die Alpen, kulinarische Genusstouren in Italien, Yoga in Spanien, Tiersafaris durch Afrika, Nationalparkbesuche in Ecuador und Vieles mehr. So unterschiedlich wie sie sind, so eint sie doch ein gemeinsames Ziel: mit der Natur und den vorhandenen Ressourcen sinnvoll umzugehen und den Menschen gegenüber fair zu handeln und zu wirtschaften. Denn – es geht um die Welt.

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