Emirate schicken Bodentruppen

JEMEN Regierung verkündet Rückeroberung von Luftwaffenbasis. Huthis geben sich verhandlungsbereit

BERLIN/ADEN taz/afp | Die Vereinigten Arabischen Emirate haben eine Brigade von Soldaten in die südjemenitische Hafenstadt Aden geschickt. Sie sollen die von Saudi-Arabien geführte Koalition unterstützen, die einen Luftkrieg gegen die Huthi-Rebellen führt. Dies berichtete die New York Times am Montag unter Berufung auf hochrangige jemenitische Regierungsvertreter und US-amerikanische Militärs.

Dem Bericht zufolge rückten die Bodentruppen mit Panzern und gepanzerten Fahrzeugen an. Die Zahl der ent­sandten Soldaten war zunächst nicht bekannt; wie viele zu einer Brigade gehören, variiert von Land zu Land. Bei der Nato etwa umfasst eine Brigade 3.200 bis 5.500 Soldaten. Im Jemen kämpfen bereits kleinere Kontingente von Soldaten aus Saudi-Arabien und den Emiraten.

Der NYT zufolge kann die Brigade aus den Emiraten bereits einen ersten Erfolg verbuchen. Nach Angaben eines jemenitischen Militärkommandanten beteiligten sie sich an den Kämpfen um die Rückeroberung der Luftwaffenbasis al-Anad, 60 Kilometer nördlich von Aden. Der Stützpunkt wurde bis zur Eroberung durch die Huthis im März auch vom US-Militär genutzt, um den Drohnenkrieg gegen al-Qaida auf der arabischen Halbinsel zu leiten.

Am Dienstag meldete die jemenitische Regierung, sie habe al-Anad wieder unter Kontrolle, nachdem sie am Montag dieser Woche eine Großoffensive gestartet hatten. Kampfflugzeuge der Militärkoalition unterstützten die Truppen aus der Luft.Der Anführer der Huthi-Rebellen hatte zuvor die Bereitschaft zur Findung einer politischen Lösung bekräftigt. „Eine politische Lösung ist immer möglich“, sagte Abdelmalek al-Huthi in einer Ansprache, die in der Nacht zu Montag von seinem Fernsehsender al-Massira übertragen wurde. Der Anführer der schiitischen Bewegung zeigte sich offen für Vermittlungen einer „neutralen arabischen oder internationalen Partei“. Der Verlust der südlichen Hafenstadt Aden durch seine Kämpfer wertete al-Huthi als vorübergehenden Rückschlag. bs