Neue Schönheitsideale für Frauen: Bauchnabel und Schlüsselbein

Lange Beine, pralles Dekolleté? Alles von gestern. Die neuen Schönheitsideale sind die Oberschenkellücke und die Bikini-Bridge.

Ob diese junge Frau dünn genug ist für die Bellybutton Challenge? Foto: dpa

Schönheit und die ewig bestehende Frage „Was ist eigentlich schön?“, beschäftigen die Menschheit schon seit Jahrhunderten. Besonders, wenn es um Frauenkörper geht. Kurven oder keine Kurven? Das war bis dato wohl die meist gestellte Frage. Doch so einfach ist es 2015 nicht mehr.

Durch immer wieder neue Körper-Trends, die auf Facebook, Instagram und Co. kursieren, wissen besonders junge Mädchen nicht mehr, wie sie denn nun genau aussehen sollen, um perfekt zu sein. Wir haben uns auf die Suche nach den momentan wohl skurrilsten Trends gemacht und haben dabei einen roten Faden erkannt, der sich durch die meisten Hypes zieht: Je dünner, desto besser.

Und das um jeden Preis. Mädchen und Frauen hungern sich auf Size Zero, erfinden Wettbewerbe und posten fleißig Fotos von ihren Erfolgen in sozialen Netzwerken. Vier zweifelhafte Schönheits-Trends:

Die Collarbone Challenge: Die Collarbone Challenge, also Schlüsselbein Challenge, ist eine davon. Gestartet wurde diese Challenge von der chinesischen Schauspielerin Lv Jiarong. Sie postete ein Foto auf der chinesischen Twitter-Variante Weibo, auf dem sie 80 Münzen auf ihrem Schlüsselbein balanciert. Die Aussage dahinter: Je mehr Münzen auf das Schlüsselbein passen, umso dünner ist eine Person. Und dünn ist immer gut. Hier können Sie sich das Foto selbst ansehen.

Vor 70 Jahren berieten sich auf der Potsdamer Konferenz Sowjets, Amerikaner und Briten über die Zukunft Deutschlands. Heute leben viele ihrer Enkel in Berlin. Drei von ihnen haben wir getroffen. Das Gespräch lesen Sie in der taz.am wochenende vom 17./18. Juli 2015. Außerdem: Lange Beine, pralles Dekolleté? Alles von gestern. Die neuen weiblichen Schönheitsideale sind die Oberschenkellücke und die Bikini-Bridge. Über den Wahn von Selfie-Wettbewerben im Internet. Und: In Kabul haben sich Witwen einen eigenen Stadtteil gebaut. In der Gemeinschaft gewinnen sie Respekt zurück. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Die Bellybutton Challenge: Die Bellybutton Challenge, also Bauchnabel Challenge, ist eine wahre Verrenkungs-Herausforderung. Wieder ist Weibo der Ursprung des Hypes und wieder geht es darum, möglichst dünn zu sein. Man muss den Arm hinter dem Rücken entlang führen und dann mit den Fingern den Bauchnabel berühren. Ja, das geht! Allerdings nur, wenn man sehr dünn ist. Hier ist der Beweis.

Die Thigh Gap: Die Tigh Gap oder auch Oberschenkellücke entsteht, wenn jemand breite Hüften hat und zudem sehr schlank ist. Das impliziert, dass die meisten Menschen keine Oberschenkellücke haben und auch nicht jeder eine bekommen kann. Trotzdem fiebern viele Frauen und Mädchen einer Thigh Gap entgegen und setzten sich für die Spalte auf Nulldiät. Seit der Victoria‘s Secret Fashion Show im Dezember 2012 gibt es den extremen Trend und viele Begeisterte, die Fotos auf Instagram posten.

Woke Up Like This: Auch Woke Up Like This ist eine Challenge. Unter dem Hashtag posten vor allem Promis ihre Gesichter direkt nach dem Aufwachen. Zumindest heißt es so. Doch schaut man sich Kim Kardashian an, so gewinnt man schnell den Eindruck, dass sie in der Maske übernachtet hat. Das Make Up sitzt, die Haare sind nur leicht zerzaust. Gerade so, dass es noch sexy aussieht. Mut zur Natürlichkeit macht dieses Foto auf jeden Fall nicht.

Wir in der taz haben unsere Schönheit anhand der neuen Trends getestet. Unser Fazit: Die Collarbone Challenge ist viel unterhaltsamer mit Wassermelone, Tacker und Schokoriegeln. Aber Achtung: Eine Wassermelone, die aus einer Höhe von 1,70 Metern auf den Boden klatscht, sorgt für eine große Sauerei. Die Bellybutton Challenge hat niemand geschafft. Alle zu dick! Bei der Thigh Gap sieht es genauso aus, allerdings kann man mit etwas Schummelei gut nachhelfen. Und Woke Up Like This – naja, leider findet man wenige schlafende Menschen im taz-Gebäude. Einen haben wir gefunden!

Noch mehr skurrile Trends, Fakten und auch Gegenbewegungen lesen Sie in der taz.am wochenende vom 18./19. Juli.

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