Verkäufer verdienen mehr

Tarif Niedersachsens Beschäfigte im Einzelhandel bekommen ab August „spürbar“ mehr Lohn

Die 330.000 Beschäftigten im niedersächsischen Einzelhandel erhalten ab August mehr Geld. Die Gewerkschaft Ver.di und die Arbeitgeberseite einigten sich am Donnerstag in Hannover auf die Eckpunkte eines Pilotabschlusses aus Süddeutschland, den zuvor schon andere Länder übernommen hatten.

Die Ver.di-Verhandlungsführerin Sabine Gatz sprach von einer deutlichen Erhöhung der Realeinkommen, mit der „spürbar mehr Geld“ bei den Mitarbeitern ankomme. Die Einigung lässt die Entgelte ab August um 2,5 Prozent und ab Mai nächsten Jahres um weitere 2,0 Prozent steigen. Die Vergütungen der Auszubildenden werden jeweils zum September entsprechend angehoben. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages beträgt 24 Monate bis Mai 2017.

Für den Großteil der Mitarbeiter in Niedersachsen steigt das monatliche Brutto-Einkommen damit nach Berechnungen der Deutschen Presse-Agentur um rund 60 Euro auf 2.423 Euro. Ab Mai 2016 folgt eine weitere Erhöhung um knapp 50 Euro auf dann rund 2.471 Euro. Diese Rechnung gilt für Vollzeitstellen, in der Branche wird allerdings oft lediglich Teilzeit gearbeitet.

Nicht durchsetzen konnte sich Ver.di mit der Forderung, den Tarifvertrag als allgemeinverbindlich für die gesamte Branche erklären zu lassen. Damit wäre Tarifflucht unmöglich geworden, ähnlich wie beim Mindestlohn, sagte Gatz. Der Verdrängungswettbewerb in der Branche laufe oft über „Lohndumping“, also über Entgelt weit unter Tarif. (dpa)