Galerie

ZK/U
: Einblicke in gelebten Feminismus, gelebte Urbanismuskritik

Blick in Folke Köbberlings Installation, mit feministisch bestücktem Bücherregal Foto: Simone Häckel

Eine begehbare Bauinstallation, die wie eben zusammengezimmert wirkt, steht in der Mitte des Ausstellungsraums des ZK/U.Besser gesagt: des ZK/FU. In dieses, also das Zentrum für Kunst, Feministik und Urbanistik, verwandelt sich der Ausstellungsraum im ehemaligen Güterbahnhof in Moabit für zwei Wochen. Parts of …, die Konstruktion der Künstlerin Folke Köbberling,die sie gemeinsam mit ihren Kindern Clara (14) und Jan-Gregor (16) gebaut hat, ist Mittelpunkt des Veranstaltungsprogramms, der Ort, an dem Workshops, Lesungen und Filmvorführungen stattfinden. Köbberling hat auch Versatzstücke früherer Arbeiten integriert, etwa eine Nachbildung des Europaletten-Häuschens, das ihr Sohn baute, als Köbberling für die Ruhrtriennale 2012 beschäftigt war. Es sind Einblicke in gelebten Feminismus – die urbanismuskritische Kunst Folke Köbberlings wird mit ihrem Alltag als Mutter verknüpft, politische Haltung mit Privatheit. BS

Bis 25. 7., Mo.–Do. 15–19, Fr.–Sa. 13–20, Siemensstr. 27

Galerie Nordenhake
: Formen und Linien, die ins Freie hinauswollen

Olle Baertling: TERE, 1962 Foto: Olle Baertling/Galerie Nordenhake/von Bartha, Basel

Scharf voneinander abgetrennte Dreicksformen. die aus dem schmalen, hohen Gemälde hinein- und hinausschießen, gefüllt mit einer übercoolen Farbpalette aus Blassblau, Lila, Schwarz, Petrol und Maiengrün, die an New Wave erinnert: Autobahn? Treppengeländer? Blumenstrauß? Alles Fehlanzeige. Karak (1962) von Olle Baertling (1911–1982) scheint keinen Hinweis auf Dinge zu geben, die man kennt. Die „offenen Formen“, an denen der Schwede Zeit seines Lebens arbeitete – in der Form von Gemälden, Stahlkulpturen, in der Zusammenarbeit mit Architekten – verweisen eher auf die Unendlichkeit. Die Titel seiner Werke sind meist unspezifische Wortneuschöpfungen: Ksard, Aiyam, Davi. Die Galerie Nordenhake zeigt einen übersichtlichen Querschnitt aus dem sehr sympathischen Werk des gelernten Bankkaufmanns, der im Paris der Nachkriegsjahre bei Fernand Léger lernte und heute als „Moderner Klassiker“ gilt. SW

Bis 1. 8., Di.–Sa. 11–18 Uhr, Lindenstr. 34