Straßburg prüft Schlamm-Unglück

STRASSBURG dpa ■ Neun Jahre nach der Schlammkatastrophe auf einem Campingplatz im nordspanischen Ort Biescas prüft der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, ob die spanischen Behörden für das Unglück mit 87 Toten verantwortlich sind. Drei Spanier und zwei Briten warfen Madrid gestern in Straßburg vor, die Campingplatzbesucher nicht ausreichend geschützt und damit gegen das Menschenrecht auf Leben verstoßen zu haben. Nach ihrer Ansicht hätte der Campingplatz keine Genehmigung erhalten dürfen, weil er sich in einem bekannten potenziellen Überschwemmungsgebiet befunden habe. Die Katastrophe im August 1996 war durch starke Regenfälle ausgelöst wurden. Von den Berghängen herabstürzende Schlammfluten hatten die Zelte und Wohnwagen auf dem Campingplatz Virgen de las Nieves fortgerissen. Die Kläger wurden bei dem Unglück verletzt, einer von ihnen verlor seine Eltern, eine Schwester und einen Bruder. Vor spanischen Gerichten blieben die Klagen erfolglos.