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Ihre Kommentare, wenn ich es so ausdrücken darf, sind genial.
Vor 45 Jahren habe ich 'Loriots Wegweiser zum Erfolg' als erstes Buch vom Taschengeld gekauft. Der Auslöser für eine Sucht, die bis heute anhält.
Der beste Kommentar bisher zum 85. von Loriot.
"Und in dieser schönen Nacht hat die Förstersfrau den Förster umgebracht ..."
Familienpanzer T2000, 50 Jahre vor Porsche Cayenne
Den Kopf des Gatten als festliche Schlachtplatte angerichtet.
"Mit meinem Jodeldiplom, da habe ich was, damit kann ich auch als Frau auf eigenen Füßen stehen".
"Aber Erwin, Du sagst ja gar nichts!" ... "Ich bringe sie um, irgendwann bringe ich sie um"
Mainzelweibchen mit Pamela Anderson Brüsten.
Ja, Loriot war schon auf den ersten Blick harmlos, aber das war natürlich gerade sein Trick, die Maske, hinter der er zeitlos seine Leute zeichnen konnte. Und die Maskerade funktioniert heute noch immer, s. Artikel, und garantiert die für Humor nötige Fallhöhe.
Holleridüdödeldi!
Bürgerlich, wie fürchterlich.
Loriot ist keine Blaupause fürs Fernsehen. Er ist ein (genialer) Karikaturist. Und er hat diese Kunst auf Bühne und Film (Fernsehen) erweitert. Da er nur selten (Schmidt Schnauze, Strauß) Personen der Zeitgeschichte karikiert hat, nimmt man seine Schärfe vielleicht nicht so wahr.... Nun denn, "... die Kerze brennt. Es ist Advent."
Spamvermeidung "berta". haha, das Ei ist hart.
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine will die Regierung die Bundeswehr verstärken. Aber sind junge Deutsche überhaupt bereit zu kämpfen?
Kommentar Vico von Bülow: Loriots heile Fernsehwelt
Die Späße von Loriot gelten als zeitlos gut. Warum eigentlich? Das Loriot-Jubiläum zeigt, dass wir im Fernsehen wieder mehr wahrhaftige Charaktere brauchen.
Kürzlich randalierte ein alter Mann im deutschen Fernsehen. Marcel Reich-Ranicki hat zwar nicht den Hauch einer Ahnung vom Fernsehgeschäft, aber manchmal spricht eben gerade der Ahnungslose das Richtige im Falschen aus: Das deutsche Fernsehen ist tatsächlich schlecht. Nicht weil es zu wenig Kultur befördert, wie der 88-Jährige meint, sondern weil es der Entwicklung des internationalen Fernsehens um geschätzte 15 Jahre hinterherhinkt.
Das deutsche Fernsehen ist so miserabel, weil es die gesellschaftliche Wirklichkeit nicht mehr abbildet. Es unterhält nicht einmal gut. Bis auf wenige Ausnahmen sind Personal und Inhalte völlig belanglos - zumindest für ein Publikum, das sich das bewahrt hat, was früher "Anspruch" hieß.
Da trifft es sich gut, dass heute ein Altgedienter des deutschen Fernsehens seinen 85. Geburtstag feiert. "Loriots 85." - die krumme Zahl klingt nach einer komischen Sendung von Loriot selbst. Sein Geburtstag bietet überall den Anlass, den "Klassiker" Loriot zu feiern. Loriot ist zeitlos gut, heißt es. Aber warum? War früher der Humor besser? Oder das deutsche Fernsehen?
Der Klassiker Loriot ist sicher kein Mozart des Humors, dafür war er nie revolutionär, nicht anarchistisch genug. Er ist eher ein Schubert, dessen Lieder in die bürgerliche Bildung eingeflossen sind wie Loriots Sketche in den Fernsehkanon. Und genau aus dieser (groß)bürgerlichen Bildungswelt stammen Vicco von Bülow und seine Komik. Er attackiert nie verletzend, ist immer versöhnlich und schwebt zeitlos über den alltäglichen Dingen. Damit wirkt Loriot aber oft auch biedermeierlich - gerade neben dem heutigen Industriehumor vom Schlage eines Atze Schröder oder Mario Barth, deren schnelllebige Komik allerdings nur noch brutale Langeweile verbreitet.
Braucht es also heute einen neuen Loriot? Bestimmt nicht. Aber es benötigt auf dem Bildschirm weniger industriell gefertigte Massenware. Nicht nur an den "Fun Freitagen" oder "Comedy Samstagen". Das Fernsehen braucht insgesamt wahrhaftigere Charaktere und intelligentere Autoren.
Vor allem aber benötigt es mehr Mut. Und den kann man als Fernsehverantwortlicher selbst von einem sanften Erneuerer wie Loriot lernen.
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Kommentar von
Michael Ringel
Wahrheit-Redakteur
Jahrgang 1961, lebt in Berlin-Friedenau und ist seit dem Jahr 2000 Redakteur für die Wahrheit-Seite der taz.