Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Kristina Pezzei hat vollkommen recht. Wir brauchen eine Verkehrspolitik mit anderen Prioritäten. Neben der Vernetzung der Wege des nichtmotorisierten Verkehr wäre auch die Grüne Welle für FußgängerInnen und RadfahrerInnen ist ein wichtiges Element. Aber bitte die Basismobilität jeder Gesellschaft, das zu Fuß gehen nicht vergessen!
Radfahrer machen sich doch die grüne Welle hier schon selber. Es stand doch neulich geschrieben: 66% aller Unfälle mit Radfahrerbeteiligung werden durch diese selbst verursacht. Ich musste mich gerade gestern auf dem Gehweg wieder anfahren lassen und mich nach Beschwerde darauf hin auch noch wüst beschimpfen lassen. Die Radfahrer stellen sich doch eh schon über alles, warum das auch noch legitimieren?
In der turbulenten Sitzung im Thüringer Landtag gab AfD-Alterspräsident Treutler eine armselige Vorstellung. Das Gute: Demokratische Parteien arbeiteten zusammen.
KOMMENTAR: Mehr Vorfahrt für Radler
Die grüne Welle ist fast ausschließlich auf Autofahrer abgestimmt. Das muss nicht so sein - in anderen Städten stehen statt Autos Radfahrer im Mittelpunkt.
Der Verkehr in Berlin ist fast ausschließlich auf Autofahrer abgestimmt. Die Ampeln auf mehr als zwei Dritteln aller Straßen sind so getaktet, dass Autofahrer bei der vorgegebenen Geschwindigkeit bei Grün durchrollen können - und ein Umdenken ist nicht geplant. Natürlich würden Radfahrer und Fußgänger berücksichtigt, hieß es von der Senatsverwaltung beschwichtigend. Angesichts der massiven Umweltprobleme und veränderter Lebenswelten in der Stadt wäre es Zeit für eine neue Mobilität: Vorfahrt für Radler.
Ein ungehindert fließender Autoverkehr minimiere die Schadstoff- und Feinstaubbelastungen, argumentieren Befürworter der grünen Welle für Kraftfahrzeuge gern. Außerdem sei sie wirtschaftlich und passe sich an die Bedürfnisse der Mehrheit der Bevölkerung an.
Dieses Denken ist überholt. Statt einseitig auf den Autoverkehr zu setzen und die dahinter stehende Lobby zu hofieren, ist eine zukunftsgewandte Mobilität gefragt: Ampeln können auf die Geschwindigkeit von Radfahrern eingestellt werden - wie es Kopenhagen vormacht -, Radfahrer können mit eigenen Spuren und bevorzugter Behandlung an Kreuzungen begünstigt werden - hier ist die Stadt Münster wegweisend. Je unattraktiver Autofahren wird, desto mehr Menschen werden aufs Fahrrad umsteigen. Dadurch steigt wiederum die Präsenz der Radfahrer auf den Straßen, sie werden mehr wahrgenommen und ihre Situation wird sicherer.
Geht damit ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs einher, kann die Situation auf den Straßen nachhaltig verbessert werden. Es wird weniger hektisch, leiser, Radfahrer können zügiger von A nach B kommen. Und die Feinstaubproblematik würde an ihren Wurzeln bekämpft: mit einer Abnahme des Autoverkehrs.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Kristina Pezzei