Wowereit lobt Kurzarbeit bei SFK Lubrication Systems: Wowereit lässt sich schmieren

Regierender besucht Schmiersystem-Firma und lobt Qualifizierung während der Kurzarbeit.

Wowereit und die Industrie Bild: dpa

Kurzarbeit kann helfen, Fachkräfte in einem Unternehmen zu halten und weiterzuqualifizieren. Darauf wies der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) am Donnerstag bei einer Besichtigung des Unternehmens SFK Lubrication Systems hin. Die gut 440 Mitarbeiter des Industrieunternehmens stellen Schmiersysteme her, die in größeren Anlagen wie etwa Windrädern dafür sorgen, dass alles reibungslos läuft.

Die Produktion bei SKF ist in der Wirtschaftskrise um 30 Prozent zurückgegangen, sagt der Vorstandsvorsitzende Frank Bechtloff. Doch betriebsbedingte Kündigungen gebe es nicht: "Wir hatten in den letzten Jahren massive Probleme, geeignete Facharbeiter zu finden. Wenn wir jetzt Leute entlassen, müssten wir beim nächsten Aufschwung wieder mit der Suche beginnen."

Doch 300 der Mitarbeiter arbeiten kürzer als sonst - im Schnitt nur noch 75 Prozent ihrer normalen Stunden. Das Unternehmen kürzt auch den Lohn entsprechend. Die Differenz zwischen dem gewohnten Nettolohn und dem Kurzarbeiterlohn zahlt die Arbeitsagentur zu rund zwei Dritteln. Obwohl die Mitarbeiter unter dem Strich also weniger Geld verdienen, trägt der Betriebsrat das mit: "Wir sehen ja den Auftragsrückgang", so Betriebsratsmitglied Nicole Hoffmann. Etwa 100 der Kurzarbeiter machen eine Fortbildung.

SKF nutzt damit laut Margit Haupt-Kopmann, Chefin der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit, die Kurzarbeit und Qualifizierungen besonders intensiv. "Gerade viele kleinere und mittlere Unternehmen könnten das noch stärker nutzen."

Wowereit sagte, es gebe die Hoffnung, "dass die Krise sich bald abflacht". Die Industrie in Berlin sei dann gut gerüstet. Nach den massiven Entlassungen zu Anfang der Neunzigerjahre, als die weniger anspruchsvollen Jobs in die Billiglohnländer verlagert wurden, habe sich die Industrie neu ausgerichtet: "Wir haben besonders viele hochinnovative Arbeitsplätze." Berlin stehe für Forschung und Entwicklung. Und Wowereit sieht noch viel Potenzial: Mit den richtigen Rahmenbedingungen könnten in den nächsten zehn Jahren bundesweit mehrere Millionen neue Jobs in der Industrie entstehen.

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