BASKETBALL-BUNDESLIGA
: Die Bayern nehmen ein Bad im Oberwasser

Mehr Oberwasser als Uli Hoeneß kann ein Sportmensch derzeit gar nicht haben, der Bayernboss ersäuft förmlich im Oberwasser, das wie eine Flutwelle den gesamten Verein überspült. Jetzt haben die Basketballer des FC Bayern auch noch gegen Alba Berlin gewonnen, ziemlich locker mit 79:61. Das haben die Basketball-Bayern noch nie geschafft. Auf Platz zwei in der Tabelle liegen sie nun. Hoeneß kommt angesichts solcher Höhenflüge ins Spinnen. „Es wäre ein Traum, und Träume sind dazu da, sie zu leben“, sagte er. Was er meint, ist klar: Er will neben der Fußball-Meisterschaft nun auch die im Basketball gewinnen. „Das war ein Spiel, das unsere Mannschaft braucht. Denn nur gegen sehr gute Gegner kann man sich weiterentwickeln“, sagte Bayerns Trainer Svetislav Pesic, der lange in Berlin tätig war. Er lobte sein Team (im Bild Tyrese Rice; Foto: imago) über den grünen Klee: „Wir haben wirklich eine tolle Defense gespielt.“ Bester Werfer der Bayern, die unter Pesic nur zwei Spiele verloren haben – darunter das Trainerdebüt in Berlin –, war Tyrese Rice mit 25 Punkten. Als Topscorer der Gäste kam Heiko Schaffartzik auf 21 Zähler. Der Sieg über den preußischen Branchenprimus hat Hoeneß in seiner Sicht bestätigt, er sei ein Korbball-Experte. Unter der Woche hatte Hoeneß sich despektierlich über den deutschen NBA-Profi Dirk Nowitzki geäußert („Dirk wird erst in der NBA aufhören, wenn er kaum noch laufen kann. Wir sind – ohne Nowitzki zu nahe zu treten – kein Altenheim für Basketballer“), was der Alba-Aufsichtsratsvorsitzende Axel Schweitzer „anmaßend“ fand: „Im Basketball hat Bayern in der Neuzeit noch keinen Titel gewonnen. Man sollte erst was gewinnen und dann Ansprüche formulieren“, sagte Schweitzer. Das sieht Uli Hoeneß gewiss ganz anders. (mv)